HSG: «Bedenklich, dass Angehörige sich an Medien wenden müssen»
Einem Professor wurde an der HSG die Institutsleitung entzogen. Wie es zur entsprechenden Untersuchung kam, stimmt die Verantwortlichen bedenklich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Universität St. Gallen entzieht einem Professor die Institutsleitung.
- Zuvor gab es Vorwürfe bezüglich des Arbeitsklimas sowie eines Interessenkonflikts.
- Eine Untersuchung gab es erst, nachdem Medien über die Anschuldigungen berichtet hatten.
- Dies besorgt die Verantwortlichen der Uni, da man eigentlich eine eigene Meldestelle hat.
Die Universität St. Gallen hat einem Professor die Institutsleitung entzogen. Dies ist das vorläufige Resultat einer Untersuchung, nachdem Vorwürfe bezüglich mangelhaftem Arbeitsklima und einer privaten Firma des Professors aufgekommen waren.
Zu der Absetzung sagte Stefan Kölliker, Präsident des Universitätsrates der HSG, bei einer Medienkonferenz: «Die Einordnung des Instituts in gesamtuniversitäre Abläufe fehlte. Es bestand eine problematische Führungskultur. Es gab eine verstärkte Vermischung dienstlicher und privater Interessen.»
Zu der Untersuchung kam es erst, nachdem sich Vorwürfe von Betroffenen und Angehörigen über die Medien verbreitetet hatten. Dies besorgt die Verantwortlichen an der Universität sehr.
«Es ist natürlich bedenklich, wenn man feststellen muss, dass die Angehörigen an die Medien herantreten müssen, damit etwas passiert», folgert Kölliker gegenüber «SRF».
Eine Ombuds- und eine Meldestelle gebe es schon seit Jahren. «Da werden wir besser informieren müssen, dass es die Meldestelle gibt und dass sie absolut unabhängig ist», ergänzt Kölliker.
Untersuchung zu Plagiatsvorwürfen hakt
Weiterhin läuft aktuell auch noch eine weitere Untersuchung gegen einen anderen Professor. Hierbei geht es um Plagiatsvorwürfe. HSG-Rektor Bernhard Ehrenzeller erklärt bei «SRF», dass diese Ermittlungen langsamer voranschreiten, als erhofft.
Jedoch möchte man diese dennoch bis möglichst Ende Jahr abgeschlossen haben und Massnahmen implementieren.