Klimakollektiv reagiert empört auf «Streik-Verbot» an Mittelschulen
Schüler der St. Galler Mittelschulen sollen nicht mehr freibekommen, wenn sie an Klimastreiks oder anderen Demonstrationen teilnehmen.
Dies schlägt die Regierung vor. Das Klimakollektiv St. Gallen reagierte darauf am Freitag, 18. November 2022, mit harscher Kritik.
Es sei «eine Schande, dass die Politik in Klimathemen von vorne bis hinten versagt und den Jungen damit die Zukunft klaut», hiess es in der Stellungnahme des Kollektivs.
Dass versucht werde, «jeden Widerstand gegen den aktuellen Katastrophenkurs aktiv zu bekämpfen», sei «eine Frechheit und ein Armutszeugnis».
Die Schüler sollen erlaubt sein, für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren
Der Nachtrag zum St. Galler Mittelschulgesetz mit der neuen Absenzenregelung ignoriere die Forderungen des Klimastreiks.
Angesichts der existenzbedrohenden Klimakrise sei es absurd, den Schülern zu erschweren, für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren und zu streiken.
Falls die Regierung und der Kantonsrat den Forderungen nicht nachkommen werden, sei mit Widerstand zu rechnen, schreibt das Klimakollektiv.
«Hören Sie uns an, nehmen Sie uns und die Wissenschaft ernst, denken Sie an unsere Rechte und an unsere Zukunft.»
«Keine Bewilligungen für Teilnahme an Streikaktionen» wurde 2019 gutgeheissen
Der St. Galler Kantonsrat hatte im Juni 2019 die bürgerliche Motion «Keine Bewilligungen für Teilnahme an Streikaktionen» gutgeheissen.
Auf Vorschlag der Regierung wurde der Vorstoss unter dem geänderten Titel «Präsenzverpflichtung beim Mittelschulbesuch» offener formuliert.
Nun muss der Kantonsrat darüber entscheiden.