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St. Gallen: Budget 2023 mit Defizit von 16 Millionen Franken

Wie die Stadt St. Gallen angibt, wird für 2023 ein Budget mit einem Defizit von 16 Millionen Franken bei unveränderten Steuerfuss von 141 Prozent vorgelegt.

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Das Regierungsgebäude des Kantons St. Gallen auf dem Klosterplatz. - Nau.ch / Simone Imhof

Es ist erfreulich, dass der Fiskalertrag im Jahr 2023 gemäss Prognosen um 32 Millionen Franken respektive um zehn Prozent höher ausfällt als in der Rechnung 2021.

Gleichzeitig steigen auch die Aufwände, sodass die Stadt St. Gallen mit dem Budget 2023 keinen ausgeglichenen Haushalt präsentieren kann.

Der Budgetentwurf weist bei einem Gesamtaufwand von 642 Millionen Franken und einem Gesamtertrag von 626 Millionen Franken ein Defizit von 16 Millionen Franken aus.

Dank der vorhandenen Eigenkapitaldecke betrachtet der Stadtrat diesen Aufwandüberschuss im Budgetjahr als tragbar.

Höhere Schülerzahlen verursachen Aufwandsteigerung

Schwierigkeiten bereitet in erster Linie der Anstieg des Gesamtaufwands gegenüber der Rechnung 2021 um 48 Millionen Franken.

Die Ursachen der Aufwandsteigerung liegen in den höheren Schülerzahlen und in der steigenden Nachfrage nach Tagesbetreuung.

Dazu kommen die Aufwände für die auch vom Stadtparlament gutgeheissenen Umsetzungen der «Stadtklima»- und der «Velo»-Initiativen sowie der Biodiversitäts-Strategie.

Die vor allem teuerungsbedingten Lohnerhöhungen führen ebenfalls zu höheren Aufwänden, wie auch der Wechsel im Schichtmodell bei der Feuerwehr und der Ausbau der Berufsbeistandschaft.

Bund finanziert mehrheitlich die Unterbringung und Betreuung von Ukraine-Flüchtlingen

Zu beachten gilt es, dass 12 Millionen Franken des Aufwandanstiegs für die Unterbringung und Betreuung von Ukraine-Flüchtlingen anfallen, die jedoch mehrheitlich durch den Bund refinanziert werden und welche sich dementsprechend auch in höheren Erträgen zeigen.

Die Stadt St. Gallen plant im Jahr 2023 mit Bruttoinvestitionen von 102 Millionen Franken und Nettoinvestitionen in der Höhe von 59 Millionen Franken.

Die Investitionen werden vornehmlich in den Bereichen Bildung, Verkehr und Gewässerschutz getätigt.

Selbstfinanzierung höher als in der Rechnung 2021

Um im Vergleich zu den Vorjahren ein realistischeres Investitionsbudget präsentieren zu können, hat der Stadtrat bei den Nettoinvestitionen erstmals einen Korrekturfaktor einkalkuliert, um im Investitionsbudget realitätsnähere Ergebnisse auszuweisen.

Dieser Korrekturfaktor orientiert sich am durchschnittlichen Realisierungsgrad von 80 Prozent bei allen budgetierten Hoch- und Tiefbauprojekten.

Die Selbstfinanzierung im Budgetentwurf 2023 beträgt 40 Millionen Franken und liegt damit leicht höher als in der Rechnung 2021.

Bei einem Gesamtertrag von 626 Millionen Franken resultiert ein Selbstfinanzierungsanteil von 6,4 Prozent.

Fremdkapital ist für Finanzierung der Nettoinvestitionen notwendig

Dementsprechend muss zur Finanzierung der Nettoinvestitionen von 59 Millionen Franken für rund 19 Millionen Franken zusätzliches Fremdkapital aufgenommen werden.

Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 68 Prozent.

Bisher ist die Konjunktur in der Schweiz noch stabil; es herrscht aber Unsicherheit wegen des Ukrainekriegs, der angespannten Energielage und der hohen Inflationsrate in der EU, welche sich auf den künftigen Fiskalertrag belastend auswirken könnten.

Ausgaben sind unter Kontrolle zu halten

Ausserdem wird sich das steigende Zinsumfeld im Finanzergebnis mittelfristig negativ auswirken.

Deshalb gilt es weiterhin, die Ausgaben unter Kontrolle zu halten, die Verschuldung nicht weiter anwachsen zu lassen und die Investitionen zu optimieren, zu priorisieren und so auf der Zeitachse zu positionieren, dass sie umsetzbar und finanzierbar sind.

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