St. Galler Schülerinnen und Schüler streiken weiterhin fürs Klima

Das Kollektiv Klimastreik St. Gallen fordert, dass Schülerinnen und Schüler an den Mittelschulen weiterhin Absenzen für politische Aktivitäten einreichen können. Am kommenden Freitag wollen St. Galler Jugendlichen wieder fürs Klima streiken - dieses Mal in der Mittagspause.

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Demonstrierende während eines Klimastreiks. - Keystone

Mittelschülerinnen und Mittelschüler sollen weiter die Möglichkeit haben, dispensiert zu werden, um ihre Anliegen auf die Strassen zu bringen, wie es in einer Mitteilung des Kollektivs Klimastreik St. Gallen heisst. Die Zusammenarbeit mit den Mittelschulen habe bisher durch Urlaubsgesuche und anschliessende Kompensation für die verpasste Schulzeit immer gut funktioniert.

«Es waren die Politikerinnen und Politiker, die uns anfangs für unser politisches Engagement lobten», wird Kantonsschülerin Dana Eisenring zitiert. Es sei absurd, dass dies die Reaktion des Kantonsrats auf die Streiks sei, statt die Forderungen des Kollektivs und die Klimakrise endlich ernst zu nehmen und angemessen zu handeln.

Für den 25. März plant die Klimaschutzbewegung Fridays for Future einen neuen globalen Klimastreik. Die Kundgebung im St. Galler Kantipark findet bewusst in der Mittagspause statt. Es werde Livemusik und Reden geben, erklärt Dana Eisenring vom Kollektiv Klimastreik St. Gallen auf Anfrage von Keystone-SDA. «Ausserdem werden wir noch für die Klimafonds-Initiative Unterschriften sammeln, da wir beschlossen haben, auch die Unterschriften von Minderjährigen beizulegen, um das Anliegen der Jugend zu verdeutlichen.»

Auslöser für die Debatte waren die Klimastreiks von 2019. Damals nahmen zwischen 35 und 65 der rund 4650 Schülerinnen und Schüler der St. Galler Mittelschulen an den Protesten teil. Die Rektorinnen und Rektoren bewilligten anfänglich die Absenzen. Für spätere Aktionen konnten sich die Schülerinnen und Schüler vom Unterricht befreien lassen, indem sie den Unterrichtsausfall mit einem Sozialeinsatz kompensierten, der doppelt so lange dauerte.

Die SVP-Fraktion lehnte diese Praxis ab. Sie forderte das Bildungsdepartement und vor allem Bildungschef Stefan Kölliker (SVP) in einer Motion auf, «dieses Gebaren unverzüglich zu stoppen». Es könne nicht sein, dass das Fernbleiben vom Unterricht an Mittelschulen für eine Teilnahme an Streiks bewilligt werde.

Die Regierung präzisierte Ende Februar in einem Nachtrag zum Mittelschulgesetz die Gründe für Absenzen vom Unterricht. Mittelschülerinnen und -schüler sollen künftig für die Teilnahme an politischen Veranstaltungen nur noch in Ausnahmefällen Urlaub erhalten.

Der Gesetzesentwurf wird nun einer breiten politischen Vernehmlassung unterzogen. Der Kantonsrat wird die Vorlage voraussichtlich noch in diesem Jahr beraten. Der Nachtrag soll auf Beginn des Schuljahres 2023/24 in Vollzug treten.

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