Stellenabbau an St. Galler Spitälern – scharfe Kritik von VPOD

Yannick Stay
Yannick Stay

Stadt St. Gallen,

Insgesamt 440 Stellen wollen die St. Galler Spitäler in der Zukunft streichen. Viel Gegenwind dafür gibt es vom Personal sowie den Gewerkschaften.

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Das Kantonsspital St. Gallen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An den Spitälern im Kanton St. Gallen sollen insgesamt 440 Stellen gestrichen werden.
  • Gewerkschafterin Alexandra Akeret kritisiert die Spitalverantwortlichen dafür scharf.
  • In einem Interview mit dem «St. Galler Tagblatt» fordert sie von der Politik mehr Handeln.

Ende September platzte die Bombe: Damals wurde an einer Medienkonferenz bekanntgegeben, dass die Spitäler im Kanton St. Gallen massiv einsparen müssen. Insgesamt sehe man sich gezwungen, 440 Stellen abzubauen – allein knapp 260 davon im St. Galler Kantonsspital (KSSG).

Die Empörung, besonders unter den Mitarbeitenden, war erheblich. Vor allem, weil auch Medizin- und Pflegestellen davon betroffen sein sollten. Eine Demonstration der Angestellten im Innenhof des Kantonsspitals folgte. Eine weitere soll am Samstag in einer Woche in der Innenstadt stattfinden.

Gewerkschafterin bezichtigt Spitalverantwortliche der Lüge

Jetzt hat in einem Interview mit dem «St. Galler Tagblatt» die Gewerkschaft VPOD Ostschweiz weitere Kritik geäussert. Die Aussage von Stefan Kuhn, Verwaltungsratspräsident der St. Galler Spitäler, nun «intelligenter» arbeiten zu müssen, sei «frech», sagt Alexandra Akeret, Gewerkschaftssekretärin des VPOD Ostschweiz.

Machen Sie sich Sorgen um die Schweizer Spitäler?

Auch hätten die Spitalverantwortlichen «gelogen», als es hiess, man wolle in der Pflege nur wenig Personal reduzieren. Gemäss Akeret wurden bereits Kündigungen gegenüber Pflegekräften ausgesprochen. Insgesamt würden 120 Vollzeitstellen im Departement Pflege und therapeutische Dienste des KSSG wegfallen.

Selbst langjährige Mitarbeitende, die bereits in ihren Sechzigern sind, bleiben laut der Gewerkschafterin nicht verschont. Insgesamt würde der Druck auf das verbleibende Personal steigen und die Sicherheit der Patientinnen und Patienten riskiert werden.

Akeret: Politik muss handeln

Die finanzielle Situation der Spitäler im Kanton ist prekär. Jährlich fehlen etwa 60 Millionen Franken. Deshalb hätte sich Alexandra Akeret gemäss «St. Galler Tagblatt» gewünscht, dass Spitalverantwortliche sich vehementer bei der Politik für mehr Geldmittel einsetzen – anstatt Stellen zu kürzen.

In einer Petition fordert der VPOD das sofortige Ende des Stellenabbaus sowie neue Notkredite. Am 11. November ist ein weiterer Protest geplant, der auf dem St. Galler Kornhausplatz beginnen soll.

Kommentare

Brunschi2

Ich glaube, dass die Spitalverwaltung total versagt hat. Zudem hat es zuviele Politiker, die nichts vom "Handwerk Spital"verstehen ! Mir hat letzthin ein Arzt gesagt, ich vermeide es in einem Spital zu arbeiten, wo die Politiker das Sagen haben. Viele Glauben, Sie verstehen mehr von der Arbeit der Ärzte, als die Betroffenen ! Leider grasiert diese Meinung !

User #4287 (nicht angemeldet)

Das ist alles so traurig und hätte verhindert werden können. Der ehemalige RR Anton Grüniger selig hat gewarnt, dass einige Spitäler schliessen müssen aus Kostengründen. Wie hatte der Toni doch recht. Aber er wurde mit grosser Hilfe der SP nicht wieder gewählt sonder die SP-Frau Heidi Hanselmann bekam das RR-Amt. Sie hatte natürlich keine Ahnung wie so ein Apparat zu fühen und verwalten ist. So unterliess sie es die Warnungen vom Toni Grüninger ernst zu nehen und führte diesen grossen Betrieb wie er gehören würde.Auch der schwache VR verstand nicht gerade viel von diesem Geschäft, denn sonst hätten er die Frau Heidi Hansemann stoppen sollen. Ja sollen und heute stehen wir so da mit abgesägten Hosen. Die Leidtragenden sind das gute, erfahrene Personal vor allen in den Pflegeabteilungen. Leider ist der VR und die HR-Frauen nicht Kampferprobt, denn sonst hätten sie eine schonende Linie führen müssen und mit ALLEN betroffenen vertiefte Gespräche führen müssen.Aber das muss gelernt sein. Aber dieses Vorgehen ist NICHT richtig und NICHT Profimässig gelaufen, darum sind so viele Probleme fahrlässig gemacht worden. Natürlich was der Kostendruck der Regierung nicht hilfreich, da auch der RR Damann keine Erfahrung hat als ehemaliger Dorfarzt. Ich kann dem VR und seinen HR-Damen und dem RR Daman nur raten: seien sehr vorsichtig was ihre nächsten Schritte sind und suchen sie das wichtige Gespräch mit den zuständigen Verbänden und den Leiterinnen der Pflegeabteilungen. DANKE MFG.

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