Der Gemeinderat von Hombrechtikon hat beschlossen, einen Holzpavillon für Geflüchtete zu bauen, um den steigenden Bedarf an Wohnraum zu decken.
Hombrechtikon
Ortzentrum in der Gemeinde Hombrechtikon. - Nau.ch / Simone Imhof
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Wie die Gemeinde Hombrechtikon mitteilt, stellen der Ukrainekrieg und der Nahostkonflikt die Gemeinde vor grosse Herausforderungen. Vor allem durch die Erhöhung des Asyl-Aufnahmekontingents durch den Kanton benötigt die Gemeinde zusätzlichen Wohnraum für Geflüchtete, um die Vorgaben von Bund und Kanton erfüllen zu können.

Mit dem Bau eines Asylpavillons mit 60 Plätzen wird die Gemeinde in der Lage sein, geeigneten und genügend Wohnraum für Geflüchtete und bereits in Hombrechtikon wohnhafte Personen in Notlage bereitzustellen.

Durch die Erhöhung der Asylquote durch den Kanton ist die Gemeinde Hombrechtikon verpflichtet, rund 30 weitere Unterkunftsplätze bereitzustellen. Dazu kommen noch weitere Plätze für Personen, welche aufgrund eines Bewilligungswechsels aus dem Asyl-Kontingent fallen, jedoch aufgrund der schwierigen Wohnmarktlage keinen bezahlbaren Wohnraum finden.

Zudem benötigt die Gemeinde Notunterkünfte für Sozialhilfebeziehende. Insgesamt bedeutet dies, dass die Gemeinde für rund 200 Personen Unterkünfte zur Verfügung stellen muss, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Aktuelle Situation

Derzeit verfügt die Gemeinde in verschiedenen Liegenschaften über eigenen Wohnraum für rund 50 Personen. Darunter gehört auch die Liegenschaft an der Oetwilerstrasse, welche zurzeit minimal saniert und im Januar 2025 bezugsbereit sein wird. Weitere rund 60 Personen leben in von der Gemeinde angemieteten Wohnungen, während 30 Personen in befristeten Zwischennutzungen untergebracht sind.

Hombrechtikon fehlen somit rund 60 Plätze, um den gesamten Bedarf zu decken. Das Angebot an günstigen Wohnungen in Hombrechtikon wird zunehmend knapper, wodurch das Mieten zusätzlicher Wohnungen immer schwieriger wird. Dabei sind auch viele Hombrechtikerinnen und Hombrechtiker auf günstige Wohnungen angewiesen.

Beschluss zur Erstellung eines Holzpavillons

Aus diesem Grund hat der Gemeinderat an der Sitzung vom 1. Oktober 2024 beschlossen, einen Holzpavillon für rund 60 Personen zu erstellen. Der geplante Pavillon entspricht einem Modell, welches verschiedene Gemeinden bereits erfolgreich betreiben und zeichnet sich durch flexible Wohnungsgrundrisse aus.

Diese ermöglichen eine effizientere Nutzung des Wohnraums als herkömmliche Wohnungen. Darüber hinaus ermöglicht der geplante Pavillon die Betreuung vor Ort. Dies hilft der Sozialabteilung, bei sozialen Problemen schneller und gezielter zu reagieren. Der Gemeinderat geht davon aus, dass die Kosten für Umzüge und notwendige Instandhaltungen zudem geringer ausfallen.

Standortanalyse und Entscheidungskriterien

Der Gemeinderat hat für den geplanten Pavillon zehn mögliche Standorte analysiert. Als der geeignetste Standort hat sich das Grundstück bei der Zivilschutzanlage in Feldbach neben dem Fussballplatz (Parzelle 368) erwiesen.

Dieser Standort bietet ausreichend Platz und ist sowohl für Familien wie auch für Einzelpersonen praktisch gelegen. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich Freizeitanlagen und Spielplätze. Weiter sind Einkaufsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach und schnell erreichbar.

Finanzielle Aspekte

Die gesamten Baukosten für den Pavillon und die Umgebung belaufen sich gemäss Kostenvoranschlag auf 5'650’000 Franken. Aufgrund dieses hohen Betrages ist eine Urnenabstimmung erforderlich. Wie erwähnt, wurde bei der Evaluierung und Planung auf bewährte Modelle aus anderen Gemeinden zurückgegriffen, um eine wirtschaftliche und nachhaltige Lösung für die Gemeinde Hombrechtikon zu gewährleisten.

Bei einem Verzicht auf diese Lösung müssten weitere Wohnungen auf dem freien Markt gemietet werden. Die Gesamtkosten würden aufgrund der zentralen Betreuung geringerer Reparaturen und effizienterer Belegungen niedriger ausfallen. Daher stellt der geplante Holzpavillon eine wirtschaftlichere Lösung dar.

Die Stimmberechtigten werden an der Urnenabstimmung vom 9. Februar 2025 darüber befinden. Im Vorfeld wird der Gemeinderat mehrere Informationsveranstaltungen durchführen, um diese Thematik detailliert vorzustellen.

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