Pfannenstiel steht im Halbfinale nach packendem 8:5-Sieg

Der UHC Pfannenstiel setzt sein Märchen fort und zieht nach einem 8:5-Sieg gegen Grünenmatt mit einem 3:0-Sweep ins Halbfinale der NLB-Playoffs ein.

Freude bei UHC Pfannenstiel.
UHC Pfannenstiel schreibt Geschichte und zieht ins Halbfinale. - UHC Pfannenstiel

Wie der UHC Pfannenstiel berichtet, geht das Pfanni-Märchen weiter. Nach der erstmaligen NLB-Playoff-Qualifikation gewinnt Pfannenstiel auch das dritte Spiel gegen den UHC Grünenmatt mit 8:5 und zieht mit einem glatten 3:0-Sweep in der Serie in die Halbfinals ein.

Doch so klar wie es auf den ersten Blick aussieht war es definitiv nicht. Es waren insgesamt drei äusserst enge, spannende, intensive und auch emotionale Duelle.

Nach dem zweiten Sieg am Vorabend war der UHC Pfannenstiel gewillt am gestrigen Tage den Sack zuzumachen. Dass dies aber alles andere als einfach werden würde, war allen bewusst, zumal der Kader doch weiterhin arg dezimiert war, so dass sogar die zurückgetretene Vereinslegende Tim Bartenstein reaktiviert werden musste.

Pfanni setzt früh ein Zeichen

Pfanni startete mit zwei Linien ins Spiel und wollte so gleich früh ein Zeichen setzen. Dies gelang ausgezeichnet. Bereits in nach 123 Sekunden zappelte der Ball im Tor der Emmentaler. Ein Freistoss in der Ecke spielte Forrer kurz auf Hafner und dieser fand mit viel Übersicht, der mit einem Direktabschluss Grünenmatt-Hüter Aubert zum wichtigen 1:0-Führungstreffer bezwang.

Pfanni war im Anschluss bemüht den Ball viel in den eigenen Reihen zu behalten und so die Emmentaler laufen zu lassen. Dies gelang gut bis in die achte Minute. Bei einem Gegenstoss liess Luca Ruch an der Bande den Pfanni-Verteidiger aussteigen und spielte quer zu Salzmann, der ungehindert zum 1:1-Ausgleich einschieben konnte.

Pfanni reagierte aber postwendend, keine zwei Minuten später spielte Kreienbühl vertikal zu Hafner, der von kurz nach der Mittellinie Aubert mit einem überraschenden Drehschuss zur 2:1-Führung erwischte.

Forrers Tor wird wegen hohen Stocks annulliert

In der 11. Minute hatten die Zürcher Oberländer in der ersten Überzahlmöglichkeit die Chance auf 3:1 zu erhöhen. Das Powerplay war sehr druckvoll, doch etwas Zählbares resultierte nicht. In der 15. Minute jubelte dann Pfanni zum dritten Mal, doch das Tor von Forrer wurde wegen eine hart gepfiffenen hohen Stocks annulliert.

Die letzte Chance im ersten Abschnitt hatte Ligatopscorer Jonas Ruch, der nach einer abgefangenen Auslösung den Ball aber nicht wie gewünscht kontrollieren konnte und knapp verzog. So endete das erste Drittel mit einer 2:1-Führung für das Heimteam, die auf Grund der abgeklärten Leistung absolut in Ordnung ging.

Hafner verwertet Abpraller zum 3:1 für Pfanni

Die erste Chance im Mitteldrittel hatte dann erneut die Ruchs. Jonas spielte auf Joël, doch dieser konnte aus spitzen Winkel Pfanni-Hüter Weber nicht bezwingen. Gut zwei Minuten später lag dann der Ball auf der Gegenseite das dritte Mal im Netz.

Nach einer schönen Auslösung zog Nideröst von der linken Seite ab. Aubert konnte abwehren, den Ball allerdings nicht festhalten. So war es Hafner, der den Abpraller zum 3:1 nach 24. Minuten verwerten konnte. Erneut nur zwei Minuten später wurde eine feine Einzelleistung von Wittig unsanft gebremst.

Den folgerichtig ausgesprochenen Strafstoss verwertete Hafner mit seinem dritten persönlichen Tor zum 4:1 für die Einheimischen. Als dann in der 28. Minute Verteidiger Bär vor dem eigenen Tor an den Ball kam, zu einem Lauf übers ganze Feld ansetzte und mit einem Flachschuss zum 5:1 für die Zürcher Oberländer traf, schien das Spiel für Pfanni definitiv in den richtigen Bahnen zu sein.

Gäste treffen doppelt in 13 Sekunden zum 4:5

Die «Mättler» stemmten sich aber ab Spielmitte entschieden gegen die drohenden Niederlage und somit gegen das vorzeitige Ausscheiden. Im Überzahlspiel drückte Luca Ruch im Getümmel den Ball mit viel Entschlossenheit zum 2:5 über die Linie.

In der 33. Minute bekundeten die Gäste dann Pech, als ein abgelenkter Schuss an die Querlatte prallte, doch in der 37. Minute kehrten sie definitiv ins Spiel zurück als Hügli und Jonas Ruch innerhalb von nur 13 Sekunden auf 4:5 verkürzen konnten. Dieses Resultat rettete Pfanni in die zweite Pause.

Es galt nun für die Einheimischen den Flow der Gäste zu brechen und wieder aktiver ins Spielgeschehen einzugreifen. Dafür wurden die Linien umgestellt und Bartenstein kam tatsächlich zum Einsatz.

Pfanni nutzt Überzahl eiskalt zum 6:4

Zu Beginn hatte Pfanni noch die Möglichkeit in Überzahl aufzulaufen und diese nutzen sie eiskalt aus. Nideröst fand mit einer magistralen Vorlage Hafner am weiten Pfosten, der zum vierten Mal zum 6:4 einschoss. Nur gut eine Minute später hatte der neu eingewechselte Bartenstein das 7:4 auf dem Stock, doch er verpasste das Tor hauchdünn.

Die Intensität und auch der Lärmpegel der 322 Zuschauer nahm von Minute zu Minute zu und es wurde hitziger und hitziger. Grünenmatt bäumte sich erneut auf und zeigte viel Moral. Jonas Ruch, Ryser und Lüthi scheiterten allesamt an Torhüter Weber oder am eigenen Unvermögen.

Besser machte es in der 51. Minute Jonas Ruch im Powerplay. Sein Distanzschuss wurde von Kreienbühl unglücklich zum 5:6-Anschlusstreffer ins eigene Tor abgefälscht. In der 54. Minute hatte Wittig für Pfanni nach einer 1:0-Situation die Möglichkeit die Führung wieder auszubauen, doch sein Abschluss flog rechts am Torpfosten vorbei.

Pfanni erreicht Halbfinale nach spannender Serie

Nach 56:32 zogen die Emmentaler das Time-Out ein gingen all-in. Pfanni war nun gefordert und kämpfte und blockte angetrieben vom eigen Fan-Anhang. Als 25 Sekunden vor Schluss Nideröst einen Fehlpass abfangen und den Ball zum 7:5 im verlassenen Mättler-Gehäuse unterbringen konnte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

23 Sekunden später erhöhte dann Kreienbühl gar noch auf 8:5 und die Party in der Kirchwies nahm definitiv seinen Lauf. Dies Stimmung ohrenbetäubend, die Freude grenzenlos und die Überraschung nun als Aufsteiger im Halbfinal zu stehen gross.

Nicht zu vergessen gilt es aber trotz des Jubels auch dem UHC Grünenmatt einen Dank für eine unglaublich intensive und spannende Serie auszusprechen.

Hafner: «Es ist einfach unglaublich, wir stehen im Halbfinale!»

Best Player und fünffach Torschütze Hafner nach dem Spiel: «Es ist schlicht und einfach crazy, der UHC Pfannenstiel steht im Halbfinale. Das ist einfach unglaublich und macht mich brutal stolz.

Vor allem bin ich stolz auf das Team, wie wir zusammenhalten und füreinander alles geben. Das immer wieder Leute in die Bresche springen, immer eine positive Stimmung da ist und so auch alle Ausfälle easy kompensiert werden.

Nun freue ich mich riesig auf die nächste Runde». Auch Trainer Werner sprach nach dem Spiel seinem Team ein riesen Kompliment aus: «Wir haben uns diesen Halbfinaleinzug mit fantastischen, solidarischen Teamleistungen verdient. Jeder stellt sich zu 100% in den Dienst des Teams und ist bereit, wenn er gebraucht wird. Und die Stimmung und der Support der Fans ist schlicht der Wahnsinn.»

Weiter geht es für den UHC Pfannenstiel am Wochenende vom 15./16. März 2025 mit einer Halbfinal-Doppelrunde. Wann der Start erfolgen wird und wer der Gegner sein wird ist aktuell noch offen, wird aber rasch möglich nach Bekanntwerden kommuniziert.

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