Markanter Anstieg bei den Suhrer Strompreisen
Wie die TBS Strom AG mitteilt, werden auf das Jahr 2023 die Strompreise in den allermeisten Aargauer Gemeinden markant ansteigen, so auch in Suhr.
Wer heute Strom für den Herbst und Winter 2023 einkauft, muss an den internationalen Strombörsen rund 20 Mal mehr bezahlen wie vor gut einem Jahr. Da die TBS Strom AG ihre Energie in verschiedenen Tranchen über einen grösseren Zeitraum beschafft hat, kann der Preisanstieg in Suhr etwas gemildert werden. Dennoch muss ein durchschnittlicher Suhrer Haushalt mit 4500 Kilowattstunden Jahresverbrauch mit Mehrkosten von 367 Franken rechnen.
In Frankreich stehen seit Dezember 2021 wegen technischer Probleme ein Grossteil der Kernkraftwerke still. Die aufgrund des Konflikts in Osteuropa entstandene Gas- und Ölknappheit führt auch bei der Stromproduktion, insbesondere in den kalten Wintermonaten, zu Angebotsengpässen. Die Preisbildung an den Strombörsen hat derzeit den Bezug zur Realität verloren. Stromkundinnen und Stromkunden, aber auch die Stromversorger selber, sind die Leidtragenden dieser Preisverwerfungen.
Da die TBS keine eigenen Kraftwerke betreibt, muss sie die gesamte Menge an Energie für die Suhrer Haushalt- und Gewerbekunden zu Marktkonditionen einkaufen. Dies führt dazu, dass sich der Energieanteil an den Stromkosten 2023 gegenüber dem Vorjahr etwas mehr als verdoppeln wird. Im Gegensatz dazu bleiben die Netznutzung unverändert. Bei den Abgaben sind die Kosten der Systemdienstleistungen von 0,13 Rappen pro Kilowattstunde auf 0,46 Rappen pro Kilowattstunde angestiegen.
Preissteigerungen zwischen 36 und 46 Prozent möglich
Weiter haben sich die Beschaffungspreise für Herkunftsnachweise verteuert. Darum muss die Preisdifferent zwischen dem Standardprodukt mit 100 Prozent Strom aus Wasserkraft und dem günstigsten Produkt auf 0,4 Rappen pro Kilowattstunde angehoben werden. Über alles betrachtet erhöhen sich die Preise je nach Verbrauchsprofil zwischen 36 Prozent und 46 Prozent.
Im Gegenzug wird die TBS ihre Vergütung für die Rücklieferung in ihr Netz von 12,5 Rappen pro Kilowattstunde auf 15 Rappen pro Kilowattstunde erhöhen.
Für die allermeisten Stromkunden im Kanton Aargau wird der Strom für das Jahr 2023 markant teurer werden. Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffungsstrategien oder des Eigenproduktionsanteils der einzelnen Stromversorger, ist von sehr starken regionalen Preisunterschieden auszugehen. Diese dürfen sich über die nächsten Jahre wieder annähern.