Oberentfelden

Oberentfelden rechnet im Budget 2023 mit einem Defizit

Nau.ch Lokal
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Suhr,

Wie die Gemeinde Oberentfelden berichtet, wird trotz des Defizits von 825'449 Franken der Gemeindesteuerfuss von 110 Prozent im Jahr 2023 beibehalten.

Finanzen
KMUs müssen finanziell umplanen (Symbolbild). - Keystone

Die Einwohnergemeinde Oberentfelden rechnet im Jahr 2023 mit einem Defizit von 825'449 Franken und bewegt sich somit im Rahmen des Vorjahresbudgets.

Das Minus entspricht rund fünf Steuerprozenten. Der bereits seit fünf Jahren gültige Gemeindesteuerfuss von 110 Prozent wird im Jahr 2023 trotzdem beibehalten.

Das Budget wurde an drei Lesungen intensiv behandelt, um das anfängliche Minus durch verschiedene Massnahmen zu reduzieren.

Der jährlich ansteigende Gesamtumsatz der Erfolgsrechnung beträgt mittlerweile 51 Millionen Franken.

Kosten im Bereich Bildung steigen

Der prognostizierte Fiskalertrag beläuft sich auf 20,9 Millionen Franken und liegt somit 1,2 Millionen Franken über dem Vorjahresbudget.

Auf der anderen Seite ist gegenüber dem Budget 2022 eine Steigerung des betrieblichen Aufwands um mehr als zwei Millionen Franken festzustellen.

Der Bereich Bildung wächst um fast 600'000 Franken. 440'000 Franken entfallen auf die Schule Entfelden, der Rest betrifft die Kosten für Sonderschulen und die Berufsschulen.

Die Ausgaben für die materielle Hilfe (Sozialhilfe) werden auf 3,65 Millionen Franken geschätzt, 200'000 Franken weniger als im Jahr 2022.

Steigende Einwohnerzahl

Anders verhält es sich bei den Ausgaben im Asylwesen. Hauptsächlich die zu erwartenden Kosten für die Schutzsuchenden aus der Ukraine lassen das Budget um rund 870'000 Franken ansteigen.

Diese Kosten werden den Gemeinden vom Kanton zurückerstattet. An der Gemeindeversammlung vom 24. November 2022 werden vier zusätzliche Stellen für verschiedene Abteilungen der Verwaltung beantragt.

Die steigende Einwohnerzahl sowie die wachsenden und immer komplexer werdenden Aufgaben machen die Anpassung des Stellenplans unumgänglich.

Die schwierigen strukturellen Verhältnisse verdeutlichen sich dadurch, dass Oberentfelden jedes Jahr auf erhebliche Beiträge aus dem kantonalen Finanzausgleich angewiesen ist.

Gemeinde erhält niedrigeren Finanzausgleichsbeitrag

Gemäss Mitteilung des Departements Volkswirtschaft und Inneres erhält Oberentfelden im Jahr 2023 einen Finanzausgleichsbeitrag von rund 3,2 Millionen Franken.

Dies sind 400'000 Franken weniger als im Jahr 2022. Der Grund für den tieferen Beitrag sind die ausserordentlich hohen Steuererträge der juristischen Personen im Jahr 2021.

Das Investitionsbudget der Einwohnergemeinde inklusive der Eigenwirtschaftsbetriebe rechnet mit Ausgaben von 10'551'800 Franken.

Die Investitionen der Einwohnergemeinde ohne Eigenwirtschaftsbetriebe belaufen sich auf 6'266'000 Franken.

Steuerfuss wird mittelfristig erhöht werden müssen

Rund 4,8 Millionen Franken entfallen auf den Bereich Bildung, hauptsächlich für die erste Tranche der Aufstockung und die Sanierung des Oberstufenschulhauses.

Die Sanierungen des Jurawegs, des Dreizelgenwegs (Teil Ost) sowie eine Tranche des Kredits für die Sanierung der Schönenwerderstrasse belasten das Investitionsbudget mit total 1'090'000 Franken.

Der Ausblick über das Budgetjahr 2023 hinaus zeigt nach heutigem Wissensstand eine sehr angespannte Finanzlage.

Die sehr grossen Investitionen in die Infrastruktur werden die Behörde zwingen, den Steuerfuss mittelfristig zu erhöhen.

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