Genetik-Projekt: Wildhüter zufrieden mit Fortschritt bei Steinböcken
Vor einem Jahr wurden einzelne Steinböcke an den Fuss des Stockhorns verlegt, um die Genetik der Tiere zu diversifizieren. Bisweilen ist man damit zufrieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine niedrige Steinbock-Population hatte zur Folge, dass es bei den Tieren zu Inzucht kam.
- Nun hat man vor einem Jahr Böcke aus verschiedenen Gebieten an den Stockhorn transferiert.
- Ziel war es, die Genetik wieder zu verbreitern – aktuell ist man mit dem Projekt zufrieden
Letzten Mai wurden zehn Steinböcke aus verschiedenen Gebieten an den Fuss des Stockhorns umgesiedelt. Nun, ziemlich genau ein Jahr später, ziehen die Wildhüter des Kanton Berns eine erste, zufriedene Bilanz. Man sei auf Kurs.
Die Kolonie konnte bereits um zwei Tiere vergrössert werden, wie «TeleBärn» berichtet. Der Wildhüter Bernhard Ruchti sagte dem Sender: «Das Ziel ist sicher der Erhalt der Artenvielfalt. Und da gehts insbesondere um die Genetik des Steinbocks, die auf wenige Tiere im Gran Paradiso zurückgeht.»
Aufgrund der niedrigen Zahl an Steinböcken, kam es in der Vergangenheit bereits zu Inzucht. «Man probiert, mit solchen Wiederansiedlungsprojekten die Genetik möglichst gut zu mischen», erläutert Ruchti weiter.
Mensch muss Ruhe der Tiere respektieren
Ein weiterer Schlüssel für den Erfolg des Projektes ist, dass der Mensch den Lebensraum der Steinböcke respektiert. Dazu sagte Ruchti gegenüber «TeleBärn»: «Allgemein ist es wichtig, dass man die Tiere nicht stört. Sämtliche Wildtiere sind Fluchttiere, sie sind störungsanfällig. Das ist etwas, das allgemein wichtig ist, dass man probiert, den Tieren ihre Ruhe zu gönnen.»
Besonders im Winter sei dies von hoher Bedeutung, da laut Ruchti bei einer Flucht immer das Überleben gefährdet wird. Geplant sei auch in den nächsten zwei Jahren jeweils zehn Steinböcke in dem Gebiet anzusiedeln, zur weiteren Förderung der Artenvielfalt.