Natur-Lektionen in der Neuland
Vier Tage lang lud die 25. Neuland aufs Thuner Expo-Gelände ein. Die Sonderschau «Hegen und pflegen» stellte sich dabei als Publikumsmagnet heraus.
Für Tradition und Innovation im Berner Oberland steht die Neuland seit einem Vierteljahrhundert.
Vom 3. bis 6. November präsentierten rund 130 Ausstellende handwerkliches Können, geschäftliches Engagement und gemeinschaftlichen Einsatz.
Sonderschau «Hegen und pflegen» als Highlight
Wildhüter Ruedi Kunz vom Jagdverein Niedersimmental eröffnete feierlich die Ausstellung, die unter dem Motto «Hegen und pflegen» heuer in einer Sonderschau auf Themen wie Permakultur, Herdenschutz, Rehkitzrettung, Jagd- und Wildschutz oder Bienenzucht setzte.
Letzteres vermittelte den Besuchenden anschaulich die Wichtigkeit der Bienenvölker für die Natur. «Das hat begeisterte Rückmeldungen gegeben», freute sich der Geschäftsführer der Thun-Expo, Gerhard Engemann, am Sonntag.
Viele Neuland-Gäste hätten beteuert, ihnen sei zwar bewusst gewesen, dass Bienen nicht nur Honig geben. Dass zum Beispiel etwa 80 Prozent der heimischen Flora auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist, war für manchen überraschend.
Die umfangreichen Vorführungen des Jagd- und Wildschutzvereins Thun und Umgebung stiessen ebenfalls auf reges Interesse beim Publikum. Anhand von zwanzig unterschiedlichen Jagdhunden wie Vorstehhund, Apportierhund oder Schweisshund wurde in einstündigen Shows gezeigt, wie unterschiedlich deren Charaktere, Einsatzgebiete und Aufgaben ausfallen können.
Weiter konnten die Besuchenden Geweihe und Felle von einheimischen Wildtieren ertasten. Und auch der umfangreiche Wilderkennungs-Parcour mit rund 60 Tieren war beliebt und begeisterte Jung und Alt gleichermassen.
Besucherzahlen auf Niveau früherer Jahre
Bei den diversen Vorträgen, wie etwa über die Permakultur, habe es oft nicht genügend Sitzplätze gegeben, so gross sei das Interesse gewesen. «Mit all den Informations-Ständen waren wir eine Art lebendes Wikipedia.
Auch die Bauernhoftiere wurden eifrig besucht», stellt Engemann fest. Im begehbaren Streichelzoo striegelten und streichelten viele Kinder die Hühner, Schafe, Schweine und Ziegen.
Mit den Besucherzahlen konnte die Neuland an frühere Erfolge anknüpfen. Nach dem gelungenen Eröffnungs-Donnerstag stiegen die Besucherzahlen an den Folgetagen auf ein hohes Niveau. «Dass ein Bestatter gleich am Eingang die Besuchenden empfing, stiess niemandem auf», erklärt der Expo-Chef.
Grund für die ungewöhnliche Platzierung sei lediglich die Logistik gewesen, denn das lange Fahrzeug des Bestattungsunternehmens hätte schlecht ins Innere einer Halle fahren können. «Aber diese Thematik gehört genauso zum Leben wie warme Apfelchüechli, vollmundiger Wein oder meisterhaft destillierter Schnaps», schmunzelt Gerhard Engemann.
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