Aleksandar Novoselac zum Lockdown: «Verschnaufpause für die Natur»
Wie schlägt sich das Niederamt im Lockdown? Alexandar Novoselac in der Nau-Interviewkette.
Personen aus dem Niederamt berichten über ihren Alltag während dem Lockdown und was sie davon halten. In dieser Interviewkette wird der nächste Partner jeweils vom vorigen nominiert.
Aleksandar Novoselac kommt aus Trimbach, ist 22 Jahre alt und Student. Seine Hobbys sind Fotografie, Tennis und Jubla.
Nau.ch: Wie hast du die Ausnahmesituation bisher erlebt?
Aleksandar Novoselac: Es ist keine schöne Situation für uns, doch ich bin adaptiv. Man probiert das Beste daraus zu machen. Vielleicht sind wir in dieser Zeit in unserer Freiheit eingeschränkt, doch bietet diese Zeit für die Natur eine mehr als nötige Verschnaufpause.
Ich denke da besonders an die wunderschöne Stadt Venedig, die «dank» der Coronakrise wieder vor Schönheit blüht. Und auch wir haben jetzt die Gelegenheit, uns auf Sachen zu fokussieren, für die wir früher keine Zeit hatten.
Nau.ch: Welche Auswirkungen spürst du in deiner Region besonders?
Die Strassen sind leerer, die Leute grüssen sich immer noch gerne, doch schlagen sie nun einen etwas grösseren Bogen um andere Leute.
Nau.ch: Was vermisst du am meisten?
Die Jubla und die Freunde. Man ist sich so nah und doch so fern. Ich freue mich wieder auf die Zeit, wenn wir uns wieder wie früher wie gewohnt treffen können, im besten Fall ohne die zwei Meter Abstand dazwischen.
Nau.ch: Dein Tipp für einen guten Alltag im Lockdown?
1. Mach dir jeden Abend vorher einen persönlichen Stundenplan. Plane deinen Tag so, dass du rückblickend sagen würdest: «Doch, heute war ein guter Tag.»
2. Zieh dich normal an, wie wenn du zur Schule oder Arbeit gehst. Ich komme so immer in den richtigen Modus. Wenn ich den ganzen Tag in den Trainerhosen bin, so bleibe ich mit einem Bein immer noch im Bett.
3. Bleib sozial aktiv, mach mit Leuten über Video-Chat ab und trink ein Käffeli.
Nau.ch: Wird sich die Gesellschaft jetzt verändern?
Meiner Meinung nach kurzfristig ja, langfristig nein. Ich kann mir vorstellen, dass man nach der Pandemie seine Liebsten so nah als möglich bei sich haben will, vor fremden Mitmenschen auf der Strasse vielleicht dennoch intuitiv einen Bogen macht.
Langfristig wird wieder alles gleich sein. Man will die Wirtschaft wieder ankurbeln, die Verluste minimieren. Flugzeuge werden wieder unsere Himmel füllen, Venedig wird sein klares Wasser wieder verlieren und die Luftqualität in China wird wieder sinken. Jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt für ein Umdenken, doch dass das stattfindet, würde mich persönlich (positiv) überraschen.