Jegenstorf

Jegenstorf verzichtet auf die neuen Spartageskarten

Nau.ch Lokal
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Bern Nord,

Wie die Gemeinde Jegenstorf mitteilt, hat die Gemeinde die neuen Spartageskarten geprüft und ist zur Überzeugung gelangt, diese nicht der Gemeinde anzubieten.

Jegenstorf
Gemeindehaus Jegenstorf. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Bereits im Oktober 2020 hatte die Alliance SwissPass über den Entscheid informiert, die Tageskarte Gemeinde in der heutigen Form noch bis Ende 2023 anzubieten und danach durch eine Nachfolgelösung zu ersetzen.

In seiner Medienmitteilung vom 9. Februar 2023 hat der Schweizerische Gemeindeverband über die Nachfolgelösung orientiert.

Weiter hat SRF in diesem Bericht über das neue Angebot berichtet.

Den Gemeinden wurden die Bedingungen hinsichtlich der künftigen Bezugsmöglichkeiten und der Abläufe im Juni 2023 eröffnet.

Gemeinderat will den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr fördern

Der Gemeinderat hat das neue Angebot eingehend geprüft und musste leider zur Überzeugung gelangen, dass er an dieser Aktion nicht mehr teilnehmen wird.

Seit Jahren bietet die Gemeinde der Bevölkerung fünf Tageskarten zu einem Preis von 42 Franken Einheimische und 47 Franken für Einwohner aus Iffwil und Zuzwil an.

Die Auslastung ist mit über 90 Prozent sehr gut.

Der Gemeinderat verfolgte mit diesem Angebot das Ziel, Personen zu einem vergünstigten ÖV-Angebot zu verhelfen und dabei auch den Umstieg vom Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr zu fördern.

Das neue Angebot wurde aus verschiedenen Gründen abgelehnt

Dabei sollten insbesondere auch jene Personen profitieren können, welche über kein Halbtax-Abo verfügen.

Mit den Erträgen konnten jeweils die Netto-Kosten (Ankauf Tageskarten bei SBB) gedeckt werden.

Der Verwaltungsaufwand (Personalkosten) und jener für die eingesetzte IT wurde nicht angerechnet.

Nach der eingehenden Prüfung der ab 2024 zu beziehenden Spartageskarte waren für den Gemeinderat die unverhältnismässigen Mehraufwendungen, die Unsicherheiten für alle Kunden und die unattraktiven Preise ausschlaggebend, das die Gemeinde die Weiterführung des Angebots ablehnt.

Unverhältnismässige Mehraufwendungen

Bei der Gemeinde können keine Online-Reservationen mehr vorgenommen werden, weil sie zentral auf einem SBB-Server erfolgen.

Der Beratungsaufwand steigt, die Personendaten für die Reservationen (es gibt im Gegensatz zu heute nur noch personalisierte Tickets) werden manuell eingegeben werden müssen, das Inkasso wird aufwendiger (heute bezieht eine Karte, wer sie bezahlt).

Die Kunden müssen einen Antrag für eine Rückerstattung bei der Verkaufsstelle, bei welcher sie die Spartageskarte Gemeinde bezogen haben, stellen.

Diese reicht die Erstattungsanfrage zusammen mit den nötigen Unterlagen, zum Beispiel Reiseunfähigkeitszeugnis, via Onlineformular im Spartageskarten-Shop beim SBB Contact Center Brig ein und bei einer Gewährung der Erstattung wird der entsprechende Betrag bei der nächsten Rechnung an die Gemeinde gutgeschrieben.

Unsicherheiten für alle Kunden

Weil es künftig keine Onlinereservation bei den Gemeinden mehr gibt und neu ausschliesslich die nicht immer nachgeführte Verfügbarkeit auf der neuen Website ersichtlich ist, steigt die Unsicherheit, ob eine gewünschte Karte überhaupt verfügbar ist.

Wer sicher sein will, muss sich direkt bei der Gemeinde melden, welche für die Kunden die Reservation ausführt.

Unattraktive Preise

Eine Person ohne Halbtax wird neu für eine Tageskarte 52 Franken bezahlen bei einer Reservation bis zehn Tage vor dem Reisetag (ansonsten 88 Franken) müssen, solche mit Halbtax 39 Franken, beziehungsweise 59 Franken.

Viele, auch umliegende Gemeinden, werden aus den obgenannten Gründen ebenfalls auf das neue Angebot verzichten.

Der Vorteil der neuen Dienstleistung ist, dass die Kunden auf einer x-beliebigen Gemeinde/Stadt, welche das Angebot betreibt, ihre Tickets bestellen können.

Sollte sich am schwerfälligen und aufwendigen Ablauf sowie an der Preisbasis dieses ÖV-Angebotes etwas ändern, wird der Gemeinderat seinen ablehnenden Entscheid wieder in Erwägung ziehen.

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