Expropriationen von Telli- und Firtstrasse in Blatten eingetragen
Ein Vorhaben, welches 1956 gestartet wurde, konnte nach 65 Jahren beendet werden: Am 7. Oktober 2021 wurde im Grundbuch Leuk das Expropriationsverfahren der «Erschliessungsstrasse Weissenried-Tellialp» eingetragen.
Das zweite Enteignungsverfahren betrifft die sogenannte Firtstrasse, die im Jahr 1987 erbaut wurde. Hierzu erfolgte der Eintrag im Grundbuch am 1. März 2022. Inzwischen sind die Daten auf dem Geoinformationssystem «vsgis» aktualisiert und können dort eingesehen werden.
Aufgrund des verheerenden Lawinenunglücks vom 20. Januar 1951 im Weiler Eisten wurden diverse grössere Lawinenverbauungs- und Waldbauprojekte auf dem Gemeindegebiet von Blatten an die Hand genommen. Für einen effizienten Materialtransport wurde 1956 der «Jeepweg» zwischen Weissenried und der Tellialp gebaut.
Das Expropriationsverfahren mit 93 betroffenen Parzellen und Gebäuden war am 31. Dezember 1957 von Seiten der Gemeinde quasi abgeschlossen. Leider wurde versäumt, die Strasse offiziell im Grundbuchamt von Leuk eintragen zu lassen.
Altlasten konnten bereinigt werden
Für die Amtliche Vermessung Los 2 und 3 musste die Situation bereinigt werden. Der Gemeinderat beauftragte deshalb 2018 eine Arbeitsgruppe, diesen letzten Schritt des Verfahrens vorzubereiten und durchzuführen. Philipp Kalbermatten, Reinhard Ritler, Martin Oggier sowie Patricia und Elmar Ebener (beide von Amtes wegen) nahmen diese Herausforderung an.
Leider war im Gemeindearchiv kein Dossier für die Tellistrasse auffindbar. Und so begann die langwierige Suche nach den Unterlagen in den Archiven diverser kantonaler Dienststellen und im Gemeindearchiv selbst. Mit etwas Glück konnte schliesslich die Auszahlungsliste im Original gefunden werden. Basierend auf diesem Dokument wurden die fehlenden Unterlagen wie beispielsweise Expropriationslisten und -pläne rekonstruiert und vervollständigt.
Die Dokumente betreffend der Expropriation Firtstrasse waren hingegen im Archiv allesamt vorhanden. Daher gestaltete sich diese Aufgabe wesentlich einfacher. Eingetragen ist nun der Strassenabschnitt vom Rand des Firtwaldes bis auf die «Firtlägin», der über elf private Parzellen führt. Der Abschnitt von Firtlägin über Driest bis Balma wurde zwar nachweislich im Auftrag der Gemeinde gebaut und auch bezahlt, aber offensichtlich verzichtete man dazumal auf ein Enteignungsverfahren.
Dieser Teil der Strasse wird im Rahmen eines separaten Projektes vermessen und eingetragen, sobald die drei laufenden Vorhaben der Amtlichen Vermessung abgeschlossen sind. Beide Altlasten konnten dank dem grossen Engagement und dem Durchhaltewillen der Arbeitsgruppe bereinigt werden. Der Gemeinderat bedankt sich herzlich für die geleistete Arbeit zu Gunsten unserer Gemeinde.