Budget 2025 mit Defizit: Weinfelden baut Eigenkapital ab
Die Stadt Weinfelden budgetiert für das Jahr 2025 ein Defizit von 1,6 Millionen Franken bei gleichbleibendem Steuerfuss. Ziel ist, Eigenkapital abzubauen.
Wie die Stadt Weinfelden mitteilt, hat der Stadtrat das Budget 2025 zuhanden des Stadtparlaments mit einem Defizit von 1,6 Millionen Franken verabschiedet.
Damit fällt das budgetierte Defizit deutlich tiefer aus als noch im Vorjahr mit 2,1 Millionen Franken. Der Gesamtaufwand nimmt mit 39,6 Millionen Franken um 3,4 Prozent zu.
Die anhaltende Inflation, die hohen Energiepreise, die stetig steigenden Kosten im Gesundheitsbereich und Unterhaltskosten an der städtischen Infrastruktur prägen den Haushalt der Stadt Weinfelden im Jahr 2025.
Als Sparmassnahme stellt der Stadtrat verschiedene Erneuerungen der Infrastruktur vorläufig zurück und hält das Investitionsbudget eher tief. Durch diverse Kosteneinsparungen, Sparmassnahmen und eine optimistische Budgetierung im Bereich Steuern und Sozialhilfe kann der aktuelle Steuerfuss auf 55 Prozent belassen werden.
Bislang rund 200 neue Weinfelder in diesem Jahr
Das Bevölkerungswachstum in Weinfelden hält ungebrochen an. Im Jahr 2024 haben sich bislang rund 200 neue Personen angemeldet. Das führt im Folgejahr zu mehr Steuereinnahmen. Langfristig bedeutet dies aber auch mehr Investitionen.
Während der Stadtrat für das Jahr 2025 vergleichsweise tiefe 2 Millionen Franken (netto) für Investitionen budgetiert, wird dieser Betrag in den kommenden Jahren deutlich steigen.
«Weinfelden ist nach wie vor ein sehr beliebter Wohn- und Arbeitsort», sagt Stadtpräsident Simon Wolfer. «Das bringt mehr Steuererträge, längerfristig aber auch mehr Investitionen in die Stadtentwicklung. Daher bleiben wir unter den aktuellen Gegebenheiten bei unserer Prognose, dass wir in zwei bis drei Jahren eine leichte Steuererhöhung in Betracht ziehen müssen.»
Gesundheitsbereich und städtische Infrastruktur als Kostentreiber
Wie bereits 2024 steigen die Kosten auch dieses Jahr im Gesundheitsbereich und der städtischen Infrastruktur. Zum einen betrifft dies die Finanzierung der ambulanten Krankenpflege, die unter anderen aufgrund des demografischen Wandels weiter zunimmt.
Zum anderen fallen wieder diverse Arbeiten bei städtischer Infrastruktur wie dem Thurgauerhof oder den Sportanlagen an, um das bestehende Angebot zu erhalten und den laufenden Betrieb sicherzustellen. Die Sozialhilfekosten hingegen verharren auf dem Vorjahresniveau, ebenso die Kosten für das Asylwesen.
Investiert werden sollen nebst Tiefbauarbeiten in den behindertengerechten Ausbau des Bushofs beim Bahnhof, die Projektierung der Giessen-Renaturierung und die Weiterentwicklung des Stadtzentrums.