Geroldswiler Jung-Forscher: So war das Treffen mit Ueli Maurer
Für seine Arbeit «Männlichkeit im Wandel der letzten 20 Jahre» erhielt Gregory Ebeling Höchstnoten und eine Einladung ins Bundeshaus.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stiftung «Schweizer Jugend forscht» zeichnet jedes Jahr die besten Arbeiten aus.
- 2019 gehörte auch der Geroldswiler Gregory Ebeling dazu
- Er wurde zusammen mit anderen Jugendlichen ins Bundeshaus eingeladen.
Wie war es für dich Bundesrat Ueli Maurer zu treffen? Über was habt ihr geredet?
Die Diskussion zwischen uns Teilnehmenden und Herrn Maurer verlief auf Augenhöhe. Wir sprachen dabei auch emotionale und polarisierende Themen an. Ich schätzte es sehr, dass Herr Maurer uns nicht mit nichts sagenden Floskeln abspeiste, sondern Klartext sprach. Die Diskussion stand erwartungsgemäss grösstenteils im Zeichen der Klimaproblematik.
Einerseits hat mich das Treffen mit Herrn Maurer dazu inspiriert und ermuntert, mich vermehrt mit politischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. Dabei möchte ich vor allem über den eigenen Tellerrand hinausschauen und auch andere Meinungen in meinem Entscheidungsprozess berücksichtigen. Andererseits machte mir die Unterhaltung mit Herrn Maurer (aber auch mit den übrigen Teilnehmenden) den Umstand bewusst, dass wir in der Schweiz ein grosses Privileg geniessen. Denn der Umgang zwischen Politikern und Bevölkerung ist von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägt, was andernorts alles andere als selbstverständlich ist.
Schliesslich war es auch aufregend, einen Einblick in den Schweizer Politalltag zu erhalten. Seine Tätigkeit scheint dabei mit einigen Herausforderungen, aber auch Widersprüchen verbunden zu sein.
Deine Arbeit «Männlichkeit im Wandel der letzten 20 Jahre» soll nun als Buch erscheinen. Was würdest du 2020 als «männlich» bezeichnen?
Wir beobachten eine allgemeine Aufweichung der Rollenbilder. Das hat unter anderem mit Globalisierung und Individualisierung zu tun. Der Begriff «Männlichkeit» verliert daher zunehmend an Substanz, sodass er mittlerweile fast inhaltslos erscheint.
In der Werbung, wo ich selbst auch als Model gearbeitet habe, gibt es nebst dem «muskulösen Krieger» oder dem «beruflich erfolgreichen Businessman» eine Vielzahl weiterer neuartiger Figuren. Ein spezifisches, alleinstehendes Merkmal der heutigen «Männlichkeit» gibt es also nicht.
Sechs zentrale Erkenntnisse aus Gregory Ebelings Forschungsarbeit über den Wandel der Männlichkeit finden Sie hier.