Gossau ZH budgetiert 2023 trotz Steuerfussreduktion ein Plus
Das Budget 2023 der Gemeinde Gossau ZH ist geprägt von der Senkung des Steuerfusses um zwei Prozent.
Der Steuerfuss der Gesamtgemeinde (bis ins Jahr 2018 konsolidiert mit den Schulgemeinden) beträgt seit dem Jahr 2009 unverändert 119 Prozent.
Durch die äusserst erfreulichen Abschlüsse in den Vorjahren und der damit verbundenen Reduktion der Fremdverschuldung ist der Gemeinderat in der aktuellen Situation der Ansicht, dass eine Steuerfussreduktion auf 117 Prozent sinnvoll und tragbar ist.
Am 21. November 2022 wird der Gemeinderat der Gossauer Gemeindeversammlung das Budget 2023 zur Annahme vorlegen.
Bei einem Gesamtaufwand von 67'927'300 Franken ist ein kleiner Ertragsüberschuss geplant
Trotz der Senkung des Steuerfusses und erheblicher Mehrausgaben und Mindererträgen in verschiedenen Bereichen ist ein kleiner Ertragsüberschuss geplant.
Die Erfolgsrechnung sieht bei einem Gesamtaufwand von 67'927'300 Franken und einem Gesamtertrag von 68'245'800 Franken einen Ertragsüberschuss von 318'500 Franken vor.
Dieser wird dem Bilanzüberschuss zugewiesen.
Das Budget 2023 sieht Steuererträge von 30,45 Millionen Franken vor
Aufgrund der Tatsache, dass auch im Jahr 2022 ein stabiler Steuerertrag zu verzeichnen ist, und der Beurteilung der Ausgangslage, wurde der einfache Staatssteuerertrag gegenüber dem Budget 2022 um 0,7 Millionen Franken auf 26 Millionen Franken erhöht.
Mit dem reduzierten Steuerfuss von 117 Prozent der Politischen Gemeinde ergibt das im Budget 2023 Erträge aus den ordentlichen Steuern in der Höhe von 30,45 Millionen Franken.
Höhere Erträge aus dem Finanzausgleich sowie bei den Grundstückgewinnsteuern
Der erwartete Mehrertrag von rund 2,4 Millionen Franken aus dem Finanzausgleich hat den markantesten Einfluss auf das Budget 2023.
Diese Erhöhung resultiert aus der Tatsache, dass das kantonale Mittel der Steuerkraft, im Vergleich zur Steuerkraft der Gemeinde Gossau ZH, stark angewachsen ist.
Ebenso werden höhere Erträge bei den Grundstückgewinnsteuern erwartet.
Leicht tiefere Steuererträge durch Reduktion des Steuerfusses
Bei den ordentlichen Steuern wird zwar mit einem, gegenüber dem Vorjahresbudget, höheren einfachen Steuerertrag gerechnet, durch die Reduktion des Steuerfusses werden jedoch leicht tiefere Steuererträge prognostiziert.
Unter der vorliegenden Annahme beträgt die Reduktion um ein Steuerprozent 260‘000 Franken.
Höhere Ausgaben im Bereich Pflegefinanzierung und Personal
Auf der Aufwandseite wird mit höheren Ausgaben, sowohl bei der stationären wie auch bei der ambulanten Pflegefinanzierung, gerechnet.
Weiter führen organisatorische Massnahmen in verschiedenen Aufgabenbereichen zu höheren Personalkosten:
Grund hierfür ist insbesondere die Tatsache, dass mehr Aufgaben durch die Gemeinde selbst und nicht mehr durch Dritte erfolgen sollen (unter anderem Asylwesen, Grünpflege, Unterhalt des Strassennetzes, Unterstützung von Klienten bei der Reintegration).
Zudem nehmen Themen wie Energie, Klima und Umwelt, aber auch die Jugendarbeit et cetera an Bedeutung zu, weshalb seitens der Gemeindeverwaltung die nötigen personellen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen.
Investitionen von 6,8 Millionen Franken geplant
Für die Investitionsrechnung sieht das Budget 2023 Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von knapp 6,8 Millionen Franken vor.
Die geplante Investitionssumme setzt sich vor allem aus anstehenden Strassensanierungen (2‘060‘000 Franken), Kanalisationssanierungen (1'715‘000 Franken) und dem Hochwasserschutz (400‘000 Franken) zusammen.
Weiter fallen Investitionskosten bei der Schule für den Schulbus (100‘000 Franken) und IT-Anschaffungen (247‘000 Franken) an.
Die restlichen Investitionsausgaben setzen sich vorwiegend aus kleineren Sanierungsprojekten bei Verwaltungs- und Schulliegenschaften sowie Anschaffungen von Fahrzeugen für den Werkhof und die Feuerwehr zusammen.
Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 73 Prozent
Mit den vorliegenden Budgetwerten erreicht der Gesamthaushalt (steuerfinanzierter- und gebührenfinanzierter Teil) einen Selbstfinanzierungsgrad von 73 Prozent.
Somit können die Investitionsausgaben im Budget 2023 nicht vollumfänglich aus eigenen Mitteln finanziert werden.
Ohne durch die gebührenfinanzierten Bereiche (Abwasser und Abfall) liegt der Selbstfinanzierungsgrad bei 91 Prozent.
Der Wert ist durch die Finanzierungsüberschüsse in den Vorjahren akzeptabel
Durch die Finanzierungsüberschüsse in den Vorjahren und dem damit verbundenen Schuldenabbau ist der vorgesehene Wert absolut verkraftbar.
Der durchschnittliche Selbstfinanzierungsgrad für den Gesamthaushalt liegt im Mehrjahresvergleich über acht Jahre (inklusive Budget 2022 und Budget 2023) bei 118 Prozent.