Wetzikon stärkt Freiwilligen-Arbeit
Der Stadtrat Wetzikon gewichtet die Freiwilligen-Arbeit seit Jahren hoch.
Er will dieses zivile, freiwillige Engagement für Mitmenschen in Zukunft noch stärken und mit bedeutend mehr finanziellen Mitteln unterstützen. Im Gemeinderat Seegräben sowie den Kirchgemeinden stehen gleichartige Anträge noch an.
Beim Verein Nachbarschaft Wetzikon + Seegräben stand freiwilliges Arbeiten für Mitmenschen von Anfang an im Zentrum und war eigentliches Ziel und Zweck seiner Aktivitäten. Er hat seine Angebote Nachbarschaftshilfe, Besuchsdienst und Nachbarschaftsauto in den letzten Jahren erfolgreich aufgebaut und etabliert. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit den Kirchen, der politischen Gemeinde Seegräben und der Stadt Wetzikon. Eine Projektgruppe hat nun das Thema "Wohnen im Alter – ambulant vor stationär" vertieft studiert und Massnahmen zur Förderung von Freiwilligenarbeit ("Teilhabe – Teilnahme – Beteiligt sein") vorgeschlagen – wiederum in enger Zusammenarbeit mit den politischen Behörden von Wetzikon und Seegräben.
ZEIT.WERK
In Wetzikon – an gut erreichbarer Lage in der Genossenschaft Alterssiedlung, Bahnhofstrasse 256 – entsteht unter dem Namen ZEIT.WERK ein eigentliches "Kompetenzzentrum für Freiwilligenarbeit", wo Interessierte ihre Anliegen und Probleme vorbringen und klären können.
Die bestehenden erfolgreichen Angebote des Vereins Nachbarschaft Wetzikon + Seegräben – Nachbarschaftshilfe, Besuchsdienst, Nachbarschaftsauto – werden unter dem neuen Namen weitergeführt, professionalisiert und ausgebaut. Dafür sorgen neu zwei Mitarbeitende, die eine 60 %-Stelle teilen, Gebende und Nehmende betreuen sowie für entsprechende Weiterbildung sorgen: Philippe Caviezel, bisheriger Leiter der Vermittlungsstelle und neu Marianne Marchello, die eine lange Erfahrung in Freiwilligenarbeit und Zeitvorsorge vorweisen kann. Der eigentliche Start von ZEIT.WERK ist für den Monat Juni vorgesehen. Verein und Trägerschaft sind sich bewusst, dass sie sich auf Neuland bewegen, Erfahrungen sammeln, Schwierigkeiten begegnen, diese gemeinsam meistern und einen langen Atem haben müssen.
Zeitgutschrift
ZEIT.WERK bietet auch die Möglichkeit von Zeitgutschriften an. Dies heisst, dass geleistete Zeit gutgeschrieben wird. Zu einem späteren Zeitpunkt – wenn man selber Dienstleistungen beansprucht – kann die so angesparte Zeit dann bezogen werden. Die Genossenschaft KISS ist in der Schweiz bekannt als Anbieterin dieses Zeitvorsorgesystems. ZEIT.WERK wird zusammen mit KISS in Wetzikon das Zeitgutschriftensystem aufbauen.
Finanzen
Neben der Stadt Wetzikon sollen auch die Gemeinde Seegräben sowie die reformierte und die katholische Kirchgemeinde als Leistungsbezüger ähnlich lautende Vereinbarungen unterzeichnen. Die Stadt Wetzikon wird jährlich 50'000 Franken zum Unterhalt beisteuern, von den beiden Landeskirchen von Wetzikon sind je 7'000 Franken zu erwarten. Die Gemeinde Seegräben plant neben dem jährlichen Beitrag von 1'500 Franken eine Anschubfinanzierung von 6'000 Franken zu sprechen. Mit zusätzlichen Beiträgen von Organisationen, Gönnerinnen und Vereinsmitgliedern soll das Budget von gut 80'000 Franken erreicht werden.
Die Stadt Wetzikon ist wie die weiteren Leistungsbezüger überzeugt, dass sie mit diesen ideellen und finanziellen Unterstützungen von ZEIT.WERK – der uneigennützigen Freiwilligenarbeit – einen wesentlichen Schritt getan haben, um für die rasch steigenden Aufgaben im Bereich "Wohnen/Betreuen im Alter" besser gerüstet zu sein. Sie sind dem Verein Nachbarschaft dankbar, dass er die Studie gewagt hat – ebenfalls freiwillig – und nun auch bereit ist, diese in die Praxis umzusetzen und sie im Alltag zu leben.
Weitere Beschlüsse des Stadtrates:
Für den Umbau und die Erweiterung des Einkaufszentrums Metropol wird die Baubewilligung erteilt.
Die Erklärung zur Motion "Treibhausgas-Emission Wetzikon" der Energiekommission sowie
die dazugehörige Stellungnahme werden dem Parlament unterbreitet.
Antrag und Weisung der Energiekommission für die Bauabrechnung zur Erstellung einer
Pulveraktivkohle-Dosieranlage zur Elimination von Mikroverunreinigungen werden dem
Parlament unterbreitet.
Die Baumfällung einer Eibe aus dem Park des historischen Schlosses wird bewilligt.
Vom Bauprojekt des kantonalen Tiefbauamtes für den Neubau eines Betonkreisels und der
Instandsetzung der Grüningerstrasse wird Kenntnis genommen.
Der Leitfaden für die Budgetierung 2020 wird genehmigt und per 1. Mai 2019 in Kraft gesetzt.