Drogen

Ostschweizer-Drogen-Pärchen raubt an Bahnhöfen Pendler aus – Knast!

Tim Camp
Tim Camp

Wil,

Im Kreisgericht Wil SG wurde über ein kriminelles Pärchen verhandelt. Ein Landesverweis wird nicht ausgesprochen – dafür zwei Haftstrafen.

Verhaftung
Ein kriminelles Pärchen wurde nach mehreren Raubüberfällen gestoppt und mittlerweile verurteilt. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein kriminelles Pärchen wurde im Kreisgericht Wil SG zu Haftstrafen verurteilt.
  • Zusammen übten sie mehrere Raubüberfälle aus, um an Drogen zu kommen.
  • Von einer Landesverweisung für den gebürtigen Nordmazedonier sieht das Gericht ab.

Ein 41-jähriger Mann und seine Partnerin wurden vom Kreisgericht Wil in Flawil SG wegen mehrerer Raubüberfälle verurteilt. Der Mann erhielt eine zehnmonatige unbedingte Haftstrafe, während die Frau sechs Monate absitzen muss, berichtet das «St.Galler Tagblatt».

«Es waren die Drogen. Diese vier Jahre, in denen mir das Teufelszeug den Boden unter den Füssen weggezogen hat und alles, was ich hier hatte, kaputt gemacht hat», sagte der Beschuldigte im Gerichtssaal.

«Die Schweiz ist meine Heimat»

Der Nordmazedonier kam als Sechsjähriger in die Schweiz und baute sich ein Leben auf – bis er dem Heroin verfiel. Würde er abgeschoben, hätte er keine Ahnung, was er tun sollte. «Die Schweiz ist meine Heimat», erklärte er vor Gericht.

Wie das Tagblatt schreibt, sei sowohl er als auch seine Freundin mittlerweile clean. Dennoch wiegen die Taten in ihrer Vergangenheit schwer: Zusammen begingen sie zwei Raubüberfälle auf andere Drogensüchtige.

Kreisgericht Wil
Die Schweizerin und der Nordmazedonier mussten sich vor dem Kreisgericht in Wil verantworten. (Archivbild) - Keystone

Zwei Raubüberfälle und weiter Delikte

Beim ersten Überfall im Mai 2020 zwangen sie ihr Opfer auf einer Bahnhofstoilette in Wil dazu, sich auszuziehen. Daraufhin durchsuchten ihn nach weiteren Drogen. Sie nahmen drei Kreditkarten des Opfers an sich.

In einem zweiten Vorfall im März 2023 griff das Paar eine Passantin am Bahnhof Weinfelden an. Die Frau versuchte dem Opfer das Portemonnaie zu entwenden – erfolgreich, dank der Hilfe ihres Freundes.

Denken Sie, dass ein landesverweis angebracht gewesen wäre?

Der Beschuldigte versuchte sich aus diesem Vorfall herauszureden: «Ich dachte wirklich, dass es ihr Portemonnaie sei», behauptete der Mann im Gericht. Die Richterin glaubte ihm jedoch nicht und stützte sich auf die Aufzeichnungen einer Sicherheitskamera.

Neben den Raubüberfällen wurde das Paar auch wegen mehrfacher versuchter und tatsächlicher Nötigung verurteilt. Der Mann wurde zusätzlich wegen Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage und mehrfachem Hausfriedensbruch schuldig gesprochen.

Gericht sieht von Landesverweis ab

Trotz der schweren Vorwürfe sah das Gericht von einem Landesverweis ab, so das «St.Galler Tagblatt». Der Nordmazedonier wurde vom Kreisgericht Wil zu einer zehnmonatigen unbedingten Haftstrafe verurteilt. Bei der Schweizerin belief sich diese auf lediglich sechs Monate.

Neben den Haftstrafen und der Probezeit müssen die Verurteilten hohe Verfahrenskosten tragen: 20'170 Franken für den Mann und 16'321 Franken für die Frau.

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