HC Thurgau siegt dank starkem Schlussdrittel gegen Chur
Der HC Thurgau gewinnt das zweite Spiel der Playoff-Serie gegen Chur mit 4:1. Vier späte Tore sorgen für die Wende und die 2:0-Führung in der Viertelfinalserie.
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Wie der HC Thurgau mitteilt, bestreitet das Team zum zwölften Mal in Folge der HC Thurgau eine Playoff-Viertelfinal-Serie. Erst zum zweiten Mal gelingt ihm ein Start mit zwei Siegen.
Aber wie schon zum Auftakt in Weinfelden, braucht der Qualifikationsdritte einen langen Anlauf, um gegen Chur zum Erfolg zu kommen. Auch dank gütiger Mithilfe der Bündner resultierte nach vier Toren im Schlussdrittel ein 4:1-Erfolg.
Chur startet aggressiv und lässt Thurgau kaum ins Spiel kommen
In der Startminute hatte man den Eindruck, dass die Thurgauer diesmal besser auf die Churer Startoffensive vorbereitet sind. Eine Täuschung. Nach nur 82 Sekunden kam Robin Ramsauer im Slot unbehindert zum Abschluss und traf in die Stockhandecke von Mathieu Croce.
Thurgaus Goalie war die Sicht verstellt. Damit erzielte der Aussenseiter das 1:0 noch 42 Sekunden früher als drei Tage zuvor in Weinfelden. Und schon war die Partie ein Spiegelbild der Auftaktpartie zu dieser Viertelfinalserie.
Chur agierte erneut äusserst körperbetont, aggressiv und beweglich. Gegen das konsequente Forechecking des Heimteams hatte Thurgau grosse Probleme ins Spiel zu finden. Selbst im ersten Thurgauer Powerplay liessen die Bündner kaum etwas zu.
Immerhin blieb es diesmal bei einem Gegentreffer bis zur ersten Pause. Auch dank sicherer Aktionen von Croce. Gegen Drittelsende kam die Mannschaft von Anders Olsson gar noch zu drei vielversprechenden Abschlussmöglichkeiten. Churs Goalie Martin Neckar liess sich aber, trotz kleiner Unsicherheiten, nicht bezwingen.
Thurgau steigert sich, bleibt aber ohne Lohn
Die Churer blieben auch im Mitteldrittel ihrer Linie treu. Sie spielten hart auf den Mann und konzentrierten sich auf einfache, gradlinige Aktionen. Die Thurgauer fanden sich nun aber besser zurecht und nahmen das Tempo der Gastgeber auf.
Auch physisch hielten die Gäste nun dagegen. Ihren Bemühungen fehlte allerdings weiter die letzte Konsequenz. Vielversprechende Aktionen endeten erfolglos, weil der letzte Pass nicht oder zu unpräzis kam.
Dazu trugen aber auch die Churer ihren Teil bei, weil sie weiter sehr aufmerksam blieben. So konnten die Thurgauer trotz spielerischer Vorteile keinen Torerfolg verzeichnen, und Chur konnte wie – schon in Spiel eins – mit einem Tor Vorsprung ins Schlussdrittel starten.
Zwei Treffer drehen die Partie
Dieser Vorsprung hielt allerdings nicht lange. Die ersten zwei gefährlichen Abschlüsse im letzten Drittel gehörten zwar Chur. Nach 158 Sekunden im Schlussdrittel traf aber Kevin Etter aus spitzem Winkel in die weite Ecke.
Ideal bedient worden war er von Kevin Kühni. Der Gegentreffer zeigte Wirkung. Die Churer verloren nun in ihrer Defensivarbeit zeitweise die Kontrolle.
Dies gipfelte in einem katastrophalen Querpass durchs eigene Drittel direkt auf den Stock von Colin Lindemann. Dieser liess sich in der 49. Minute die Chance zum 1:2 nicht entgehen.
Churs Schlussoffensive scheitert
Churs Trainer Reto von Arx wollte nun ein Zeichen setzen. Er nahm sein Timeout und wechselte seinen Torhüter aus. Neckar machte dem erst 18-jährigen Elijah Neuenschwander Platz. Jetzt spielten die Thurgauer aber ihre grössere Routine und auch die höheren Kraftreserven aus.
Sie kontrollierten die Partie und liessen den Gastgebern auch in deren Powerplay keine Chance. Als Chur bereits drei Minuten vor Schluss den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, benötigten die Thurgauer nur 18 Sekunden, um den Sieg sicherzustellen.
Kühnis Befreiungspass landete zum 1:3 im Tor. Kurioses brachte dann noch die Schlussminute, als Lionel Marchand der zweite Thurgauer Treffer ins leere Tor gelang – dies im Powerplay.
Die Serie ist damit aber noch längst nicht entschieden. Die Begeisterung in Chur ist gross, 2828 Zuschauer erschienen zum ersten Playoff-Heimspiel seit 19 Jahren. Das junge Team wird den Thurgauer auch in Spiel drei wieder alles abfordern wollen.