Licht-Zeichen: Winterthur gedenkt der Opfer des Holocausts
Zum achtzigsten Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz werden in der gesamten Schweiz öffentliche Gebäude beleuchtet. So auch in Winterthur.
Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum achtzigsten Mal, wie die Stadt Winterthur bekanntgibt. An diesem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust werden in der Schweiz zahlreiche öffentliche Gebäude beleuchtet, insbesondere das Bundeshaus in Bern.
Gedenken an Holocaust und Befreiung von Auschwitz
Am 27. Januar 2025 findet der jährliche Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust statt. Am 27. Januar jährt sich zudem die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum achtzigsten Mal.
Weltweit wird den Millionen von Menschen, die während des Holocaust verfolgt, deportiert und ermordet wurden, erinnert. Auch in der Schweiz wird daran erinnert und gedacht. Zahlreiche öffentliche Gebäude werden am Abend des 27. Januars symbolisch beleuchtet. Im Zentrum steht dabei das Bundeshaus in Bern.
#WeRemember weltweit und auch in der Schweiz
Diese schweizweite Aktion ist Teil der weltweiten #WeRememberInitiative, die vom World Jewish Congress, dem Dachverband nationaler jüdischer Vereinigungen, getragen wird. In der Schweiz setzen die beiden jüdischen Verbände SIG und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz PLJS die Initiative um.
Die #WeRemember-Kampagne soll die Welt daran erinnern, welche Konsequenzen es haben kann, wenn Hass ungehemmt wächst.
Der Holocaust steht für die systematische Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen jüdischen Menschen sowie anderer Minderheiten durch die Nationalsozialisten und ihre Verbündeten während des Zweiten Weltkriegs.
«Auschwitz» steht als Ort und Begriff stellvertretend für diese schrecklichen Verbrechen und das unermessliche Leid der Opfer.
Verständnis schaffen, Hassverbrechen verhindern
Den sowjetischen Soldaten bot sich ein grauenvolles Bild, als sie am 27. Januar 1945 den Lagerkomplex Auschwitz erreichten. Sie trafen auf ausgemergelte Gefangene, die am Ende ihrer Kräfte waren, und auf unzählige Leichen.
Die Zahl der systematisch Ermordeten alleine in Auschwitz beläuft sich auf 1,1 bis 1,5 Millionen. Etwa eine Million davon waren Juden – Frauen, Männer und Kinder.
Es ist zentral, die Geschichte des Holocaust zu vermitteln und das Verständnis für die Ereignisse zu fördern, die zu einer der grössten Tragödien der modernen Zeit führten. So kann dazu beigetragen werden, dass Hassverbrechen bis zum Völkermord aufgrund von Religion, Ethnie oder anderen Unterschieden in Zukunft verhindert werden.
Beleuchtetes Stadthaus als Zeichen für die Menschlichkeit
Weltweit beteiligen sich öffentliche und staatliche Institutionen an der Initiative. In der Schweiz wird das Bundeshaus am Abend des 27. Januars in verschiedenen Farben beleuchtet. Zusätzlich wird der Schriftzug «#WeRemember» eingeblendet.
Darüber hinaus nehmen zahlreiche weitere Kantone, Städte und Gemeinden mit eigenen Aktionen teil. Unter anderen beteiligt sich die Stadt Winterthur an der Aktion. Am kommenden Montag, 27. Januar, wird die Beleuchtung des Stadthauses die ganze Nacht durchgehend in Betrieb sein.
Die Beleuchtung dieser öffentlichen Gebäude an diesem besonderen Gedenktag – gerade in einer Zeit des wieder grassierenden Antisemitismus – soll ein stilles Zeichen gegen Hass, Ausgrenzung und für Menschlichkeit setzen und an eines der dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte und dessen zahllose Opfer erinnern.
Der SIG und die PLJS danken den Beteiligten
Die SIG und die PLJS sind bewegt von der positiven Resonanz und möchten sich bei den politischen Institutionen und allen beteiligten Akteuren in der Schweiz bedanken, die diese wichtige Gedenkaktion unterstützen und möglich machen.
«Wir stehen in der Verantwortung, die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten. Es ist eine Verpflichtung gegenüber den Opfern und zugleich eine Mahnung, dass wir unsere Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit zum Wohl aller schützen müssen», so Ralph Friedländer, Präsident des SIG.