NLA: Coppe verstärkt den Trainerstab des HCR

Mit Amos Coppe holt sich der HC Rychenberg den U19-Damen-Nationaltrainer als Assistenten an Bord. Und er komplettiert mit Luca Locher sein Torhüterduo.

Unihockey (Symbolbild)
Unihockey (Symbolbild) - Keystone

Wie jede Mannschaft ist auch jeder Trainerstab im Laufe einer Saison individuell und kollektiv unter permanenter Beobachtung und früher oder später werden Schwachstellen ausgemacht, die am Ende der Spielzeit zu beheben versucht werden. Mit der Verpflichtung des Tessiners Amos Coppe ist es dem HC Rychenberg gelungen, sich an der Bande passgenau zu verstärken.

Als Sportlehrer mit einem Master in Bewegungswissenschaften bringt der U19-Damen-Nationaltrainer das nötige theoretische Fachwissen mit und trotz seiner erst 33 Lenze fehlt es dem früheren Erstligaspieler auch nicht an der praktischen Erfahrung. Seit 2002 belädt er seinen Rucksack breit gefächert: Er brachte nicht nur Unihockeyteams in der Schweiz, Deutschland und Schweden voran, sondern trainierte auch Eishockey-Junioren diverser Stufen beim HC Lugano und HK Örebro, amtete als Konditionstrainer im Bobsport und assistierte Schwimm-Nationaltrainer Gennadi Touretski, mit dem er unter anderem die Silbermedaille Flori Langs an der Kurzbahn-EM 2011 feiern konnte.

Ein «Sportspinner» im positiven Sinn

Cheftrainer Philipp Krebs sieht neben Coppes Fachwissen vor allem einen anderen Aspekt, der seiner Mannschaft guttun wird: «Wie die Mannschaft müssen auch wir Trainer uns weiterentwickeln. Das machen wir, indem wir selber besser werden, und auch, indem wir versuchen, den Betreuerstab geschickt zu ergänzen. Coppe bietet den Mehrwert, dass er von der Persönlichkeit her vieles mitbringt, was nicht so sehr meine Stärke ist», und die seines Assistenten Kari Koskelainen ebenso wenig.

Der mit Coppe befreundete HCR-Sportchef Philippe Soutter präzisiert: «Er kann wie kaum ein anderer die pure Leidenschaft für den Sport in sein Team transportieren. Er geht seinen Spielern emotional voran und kann sie so packen, dass sie das Letzte zu geben gewillt sind. Er ist im positiven Sinn ein Sportspinner.»

Mit derselben Entschlossenheit und demselben Feuer wie als Aktiver, bevor ihn mit gerade mal 18 Jahren Gelenkprobleme bremsten. Bereits vor einem Jahr war der HCR an Coppe herangetreten, doch damals konnte es sich dieser noch nicht einrichten.

Umso mehr freut es ihn, dass es jetzt klappt: «Ich kenne Philipp und Kari schon seit einigen Jahren. Es ist grossartig, dass ich nun die Chance erhalte, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Zumal der HCR ein fantastischer Verein mit perfekten Rahmenbedingungen und einem tollen Umfeld ist. Ich freue mich aber genauso darauf, die Spieler kennenzulernen und mit ihnen zusammen etwas Spezielles zu machen.»

Einen schönen Nebeneffekt hat das Engagement beim HCR für Coppe zudem: in Zukunft muss er nicht mehr jedes Wochenende tausende Kilometer zurücklegen, um vom Tessin her kommend Trainings und Ernstkämpfe seiner U19-Nationalspielerinnen zu besuchen. 2019 hatte er diese unter seine Fittiche genommen und konnte seither bei diesen auch schon viel bewegen – wie Rychenbergs U16-Junioren in zwei (gleichwohl gewonnenen) Testspielen erkennen konnten.

«Er bringt die Grundlagen mit»

Ebenfalls neu zum NLA-Team stossen wird Luca Locher. Rychenbergs bisherige U21-Keeper ersetzt den mit erst 25 Jahren zurückgetretenen Ruven Gruber und wird sich künftig mit Nicolas Schüpbach die Aufgabe im Tor der Winterthurer teilen.

Soutter ist überzeugt, dass der HCR auch im kommenden Jahr über ein starkes Torhüterduo verfügen wird: «Ruven zählte zu den Top 3 der Schweizer Keeper. Ich erklärte Nik aber schon vor zwei Jahren, dass ich keinen Topshot suchen möchte, wenn Ruven aufhört. Nik beantwortete dies mit seiner hervorragenden Einstellung und zählt mittlerweile auch zu den besten Torhütern der Schweiz. Nun stösst Luca hinzu. Er bringt die Grundlagen mit, um sich zu einem Supergoalie zu entwickeln. Zudem ist er, was nie schaden kann, ein echter Typ und Charakterkopf.»

Krebs stösst ins gleiche Horn, wenn er sagt: «Es ist ein grosser Schritt von der U21 in die NLA. Locher bringt aber gute Voraussetzungen mit und war in den letzten Jahren ein sehr stabiler und guter Goalie – wahrscheinlich einer der besten, wenn nicht gar der beste in der U21-Liga. Nun gilt es, möglichst schnell in der NLA Fuss zu fassen.»

Ganz ins kalte Wasser wird Locher dort nicht geworfen werden. Nicht nur, aber auch in Erwartung des möglichen Rücktritts Grubers trainierte der 20-Jährige in der abgelaufenen Saison schon wöchentlich zweimal im Fanionteam mit.

Locher, der vor zwei Jahren nach Winterthur gewechselt war, freut sich naturgemäss über seine Chance: «Für Goalies ist der Sprung in die erste Mannschaft bekanntlich auch mit gutem Timing verbunden. Ohne Ruvens Rücktritt wäre es für mich wohl schwierig geworden. Nun freue ich mich umso mehr darauf, vor den herausragenden Fans in die Axa-Arena einlaufen zu dürfen. Die Kulisse auf höchster Stufe ist schon wesentlich imposanter als jene bei Juniorenspielen.»

Bis Locher dort eingesetzt werden kann, gilt es vorerst einmal die Coronakrise zu überstehen und anschliessend die bei den meisten Spielern unbeliebte Vorbereitungszeit durchzustehen.

Kommentare

Weiterlesen

Entwicklungshilfe
429 Interaktionen
Entwicklungshilfe
Anschlag in München

MEHR AUS WINTERTHUR

Bezirksgericht
Seniorin vergewaltigt
Kokain
2 Interaktionen
Winterthur ZH
Bedingte Geldstrafe wegen Pfefferspray.
3 Interaktionen
Winti