NLA: Drei aus dem Nachwuchs steigen auf
Der HC Rychenberg stattet Tim Aeschimann, Luca Dall'Oglio und Niklas Rutz mit Verträgen für die NLA-Mannschaft aus.
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Der HC Rychenberg verfolgt weiter seinen Weg, sich an erster Stelle im eigenen Nachwuchs nach Verstärkungen zu umzuschauen. Auch für die Saison 2020/21 wurde er in seiner Ausbildungsstätte fündig. Die 20-jährigen Tim Aeschimann, Luca Dall'Oglio und Niklas Rutz wurden auf die kommende Saison hin mit NLA-Verträgen ausgestattet.
Die drei verbinden nicht nur zahlreiche gemeinsam bestrittene Partien, sondern auch Erfolge: 2016 trugen sie Wesentliches zum Schweizer Meistertitel in der Altersklasse U18 bei und stiessen 2019 in den U21-Final vor. Rutz und Aeschimann holten sich darüber hinaus auch noch die U16-Meisterschaft 2014.
Neuland betreten die drei Perspektivspieler mit ihrem Aufstieg in die erste Mannschaft nicht. Aeschimann und Dall'Oglio brachten ihre Feuertaufe bereits erfolgreich hinter sich, bestritten bis dato fünf respektive 17 Meisterschaftseinsätze und zählten in den kurzen, da abgebrochenen Playoffs zum Stammpersonal. Rutz seinerseits trainierte als Mitglied des Förderkaders zeitweilig mit dem NLA-Team mit.
Dall'Oglio, der schlaue Verteidiger
Vom Trio über die meiste Erfahrung in der höchsten Spielklasse verfügt Dall'Oglio. Unter Jukka-Pekka Kinnunen debütierte er Ende Oktober 2018 gegen Wiler-Ersigen in der NLA, erzielte dabei auch gleich sein erstes Tor und ist seither unbestrittener Teil von Rychenbergs erster Mannschaft.
Daran änderte auch nichts, dass der flinke Verteidiger wegen des einen oder anderen Zipperleins längere Zeit ausfiel und in der eben erst beendeten Saison lediglich sieben Spiele bestreiten konnte; deren vier zu Saisonbeginn und drei in den Playoffs. Sein Trainer spricht darum von einem für Dall'Oglio verlorenen Jahr.
Das war ärgerlich, denn Cheftrainer Philipp Krebs hielt schon als Juniorentrainer grosse Stücke auf seinen Spieler und hält sie immer noch: «Er ist sehr spielintelligent, defensiv äusserst geduldig, führt die Zweikämpfe ausgesprochen sauber, kann sich gut in eine Linie integrieren und dort auf einem sehr hohen Level spielen. Jetzt gilt es, alles daran zu setzen, dass er, sobald die neue Saison beginnt, so starten kann, dass wir mit ihm Fortschritte machen können.»
Die Wertschätzung ist gegenseitig, die Verlängerung der Zusammenarbeit demnach naheliegend: «Ich denke, dass ich mich hier unihockeytechnisch und auch als Mensch optimal weiter entwickeln kann. Ich fühle mich im Verein und in der Mannschaft sehr wohl und spüre das Vertrauen des Trainerstabs.»
Gerade auch während seiner Verletzungszeit habe er sich von medizinischer aber auch von sportlicher Seite sehr gut betreut und unterstützt gefühlt. Dabei hätten auch die kurzen Wege mit Physio- und Arztpraxis auf den Win4 Campus geholfen.
Ganz generell sei der Verein auf einem erfolgsversprechenden Weg: «Die Rahmenbedingungen mit der Axa-Arena, dem Athletikzentrum Z4P, unseren Fans etc. sind im Schweizer Unihockey sehr weit fortgeschritten. Ich hoffe und denke, dass wir uns dadurch längerfristig der nationalen Spitze annähernd werden. Ich bin bereit, den nächsten Schritt mit dem Team zu machen.»
Aeschimann, der Fokussierte
Für Tim Aeschimann hatte die zurückliegende Saison mit einem heftigen Dämpfer begonnen: Er schaffte den Cut fürs NLA-Team knapp nicht. Als Förderkaderspieler trainierte er zwar regelmässig mit, die Wettkämpfe bestritt er aber lange Zeit in der U21-Mannschaft.
In dieser schwierigen Zeit hätte manch einer in seinen Bemühungen nachgelassen, nicht aber Aeschimann. «Er verkörpert», erläutert Krebs, «wie ich mir unsere neue Generation vorstelle. Er investiert viel dafür, für den HCR auf dem NLA-Platz zu stehen – mit zusätzlichen Trainings, mit physischem Training, aber auch anderen weitergehenden Dingen. Er ordnet dem Unihockey vieles unter. So stelle ich mir unsere Junioren vor, wenn sie zu uns in die NLA kommen.»
Nachdem Aeschimann zuvor schon einige Male auf der Bank Platz genommen hatte, wurde sein grosses Engagement Mitte Februar belohnt. In der 20. Runde feierte er in Thun sein NLA-Debüt und dabei gefiel er seinem Trainer offensichtlich so sehr, dass dieser fortan fast immer auf ihn setzte – auch in den Playoffs und in einer ungewohnten Rolle.
«Er ist eigentlich gelernter Flügel», klärt Krebs auf. «Dieses Jahr spielte er erstmals als Center [U21] oder Verteidiger [NLA]. Dort konnte er einen nächsten Schritt machen.»
Für Aeschimann gibt es nach dem gelungenen Einstieg keinen Grund zum Wechseln: «Ich möchte das Vertrauen zurückgeben, das mir entgegengebracht wurde», begründet er die Vertragsunterzeichnung. «Auch bin ich vom Potenzial der Mannschaft überzeugt. Und nicht zu vergessen: Mir sagen die tolle Stimmung in der besten Halle und die guten Trainingsmöglichkeiten mit Z4P und den Morgentrainings sehr zu.»
Rutz, der moderne Verteidiger
Seinen ersten Einsatz im Fanionteam noch vor sich hat Niklas Rutz. Nach einem für ihn abseits des Feldes strapaziösen Jahr freut er sich nun umso mehr darauf: «Seit ich 2013 von den Nesslau Sharks zum HCR wechselte, ist es mein grosser Wunsch, irgendwann in der NLA-Mannschaft spielen zu können. Es dürfte keinen Junioren geben, der nicht gerne in die Axa-Arena einlaufen und Woche für Woche vor so einem fantastischen Publikum spielen möchte.»
Dementsprechend habe er nicht gezögert, den NLA-Vertrag zu unterzeichnen. Er sei sehr optimistisch, zumal «ich einen Grossteil der Spieler und das Trainerteam aus den letzten Jahren bereits sehr gut kenne. Ich freue mich sehr, mit diesem Team und den Fans im Rücken auf Punktejagd zu gehen.»
Krebs weiss nicht zuletzt aus seiner Zeit als Juniorentrainer sehr genau, welche Fähigkeiten Rutz auszeichnen: «Er ist ein sehr spielstarker Verteidiger, hat einen ausgezeichneten Abschluss und auch eine gute Ruhe am Ball. Er besitzt das Potenzial, ein Verteidiger zu werden, wie man sie im modernen Unihockey sucht. Er bringt sehr viele Voraussetzungen mit, dank derer wir der Meinung sind, dass ein sehr guter NLA-Verteidiger aus ihm werden kann. Er muss sich aber erst auf dieser Stufe definitiv festbeissen.»