Sauna-Zoff in Wülflingen ZH: Frauen erbost über neue Mixed-Regelung
Das getrennte Saunieren im Winterthurer Badi Wülfingen wurde stark beschränkt – ein Dorn im Auge von vielen Frauen, die sich mit Männern weniger wohlfühlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Öffnungszeiten der Sauna im Badi Wülfingen in Winterthur haben sich geändert.
- Die getrennten Zeiten für Männern und Frauen haben sich stark reduziert.
- Der Entscheid macht viele weibliche Stammgäste wütend.
In der Wülflinger Saunalandschaft brodelt es – und das liegt nicht an den heissen Aufgüssen. Eine Änderung der Nutzungszeiten lässt die Gemüter überkochen: Frauen und Männer müssen sich nun mit deutlich weniger geschlechtergetrennten Stunden abfinden.
Bislang genossen die Damen 41 Stunden pro Woche ihre Zeit allein, während die Herren auf 29 Stunden kamen.
Jetzt schrumpfen diese Zeiten auf 26 beziehungsweise 13 Stunden zusammen. Dafür wächst das gemischte Vergnügen von mageren 18 auf satte 55 Stunden an.
Aufstand der Stammgäste
«Die neuen Öffnungszeiten wurden an der Generalversammlung am 16. Mai einstimmig festgelegt», erklärt Urs Akeret. Er ist Präsident der betreibenden Genossenschaft und stand dem «Landboten» in schriftlicher Form Rede und Antwort.
Eine treue Besucherin der Sauna kann ihren Unmut kaum verbergen: «Wir verstehen den Grund für diese einschneidende Veränderung nicht», erklärt sie gegenüber dem «Landboten». Zusammen mit Männern fühle sie sich in der Sauna definitiv unwohler.
Deswegen startete die Frau, die anonym bleiben will, eine Unterschriftenaktion. Binnen zwei Tagen erhielt sie Unterstützung von über dreissig gleichgesinnten Frauen.
Festhalten trotz Protest
Trotz des Gegenwinds bleibt Akeret standhaft: «Wir sind uns bewusst, dass auch bei demokratischen Entscheiden einige nicht zufrieden sind». Die Genossenschaft scheint unbeeindruckt; Änderungen werden erst bei einem neuen Antrag diskutiert.
Ein Aushang appelliert indes an die Flexibilität der Besucher: «Jede Veränderung im Leben hat auch ihre positiven Seiten.»