Theater Winterthur: Schadstoffbelasteter Boden wird entfernt
Die Stadt Winterthur entsorgt die belasteten Böden am Theater Winterthur im Rahmen der Sanierung. Die geplanten Massnahmen kosten rund 160'000 Franken.
![Stadtbrunnen beim Stadthaus Winterthur.](https://c.nau.ch/i/XaKqR/900/stadtbrunnen-beim-stadthaus-winterthur.jpg)
Wie die Stadt Winterthur mitteilt, hat sie die Bodenbelastung, welche durch die bleiverkleidete Fassade des Theater Winterthur im Laufe der Jahrzehnte entstanden ist, untersuchen lassen und beschlossen, den belasteten Boden im Rahmen der grosszyklischen Sanierung des Theaters zu entsorgen.
Das bleiverkleidete Gebäude des Theater Winterthur wurde 1978 erstellt und befindet sich im kantonalen Inventar der schützenswerten Bauten. Im Kontakt mit dem Niederschlagswasser löst sich das Blei und gelangt in die Umwelt.
Dabei konzentrieren sich die Bleibelastungen auf Flächen, bei denen bleihaltiges Fassadenwasser in den Untergrund respektive auf die Dachflächen gelangt. Dieser örtlich eingeschränkte Schadstoffeintrag ist seit den Untersuchungen in den Jahren 2007 und 2011 bekannt.
Sanierungsuntersuchung bestätigt Schadstoffbelastung
Im Zusammenhang mit der grosszyklischen Sanierung des Theaters drängte sich eine Neubeurteilung auf. Die Stadt beauftragte hierfür eine Schadstoffgutachterin, welche die Belastungssituation sowie eine allfällige Gefährdung von Mensch und Umwelt eruieren sollte.
Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen den Befund der früheren Jahre. Lokalisiert wurde eine Schadstoffbelastung auf dem Dach und in den fassadennahen Böden auf der Süd- und Nordseite. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass keine Gefährdung des Grundwassers und diesbezüglich weder ein Sanierungsbedarf noch ein Überwachungsbedarf besteht.
Diese Schlussfolgerung ist auf bestimmte Eigenschaften des Bleis zurückzuführen sowie auf den Umstand, dass der Abstand zwischen dem Grundwasserhöchststand und den belasteten Erdschichten beträchtlich ist. Weiter besteht für Mensch und Tier keine Gefährdung beim Konsum der Früchte von künftig geplanten Gehölzen entlang der Fassade.
Ausgehobener Boden wird sicher entsorgt
Hingegen geht aus der Untersuchung auch hervor, dass für Kleinkinder unter drei Jahren eine Gefährdung besteht, wenn sie an den belasteten Orten mehrmals wöchentlich spielen würden und auf diese Weise Erde in den Mund gelänge. Dazu kommt, dass die Umgebungs- und Dachsanierung des Theaters Bewegungen des Bodens und des Dachsubstrats erfordert.
Belasteter Boden darf, einmal ausgehoben, nicht wieder eingebaut werden, sondern muss gesetzeskonform entsorgt werden. Die Stadt hat deshalb beschlossen, neben dem ohnehin durch die Bauarbeiten betroffenen auch den restlichen belasteten Bereich auszuheben. Die Kosten für die Schadstoffmassnahmen betragen rund 160’000 Franken.