Wieder legt der HCR mit einem Break vor
Der HC Rychenberg weiss im dritten Viertelfinalspiel gegen Malans zu überzeugen, macht sich das Leben aber selber schwerer als nötig.
![Unihockey (Symbolbild)](https://c.nau.ch/i/rQx2pb5PJOD3dLAmn7vqy15jBoZNKRyvWql648Mz/900/unihockey-symbolbild.jpg)
In der Schlussphase des Viertelfinalspiels zwischen dem HC Rychenberg und Alligator Malans kam nochmals so richtig viel Spannung auf. Dank eines unhaltbar abgelenkten Schusses aus der Halbdistanz kamen die Bündner gut fünf Minuten vor dem Abpfiff auf 5:6 heran.
Als von der danach verbliebenen Zeit noch knapp die Hälfte übrig war, peilten sie den Ausgleich mit einem sechsten Feldspieler an. Der HCR stand jedoch sicher und 86 Sekunden vor Schluss schien das erneute Break Tatsache zu werden.
Lukas Veltšmíd konnte jedoch einen Lob Luca Dall'Oglios gerade noch – regelwidrig – von der Linie kratzen. Was im Eishockey automatisch ein Tor bedeutet, zieht im Unihockey einen Strafstoss nach sich.
Patrik Dóža scheiterte mit diesem und beliess Malans damit im Rennen. Es bedurfte darum einer weiteren starken Parade von Ruven Gruber im Rychenberger Tor, um den zweiten Erfolg in der Best of 7-Serie in trockene Tücher zu bringen.
Defensiv ziemlich sattelfest
Bis weit ins letzte Drittel hinein hatte wenig darauf hingedeutet, dass die Begegnung in eine nervenaufreibende Schlussphase münden würde. Der HCR hatte das Geschehen aus einer ziemlich sattelfesten Defensive heraus 48 Minuten lang grösstenteils unter Kontrolle.
Zeitweilig besass Malans zwar mehr vom Spiel und der HCR sah sich mit viel Abwehrarbeit konfrontiert. Diese erledigte er aber dermassen aufmerksam und konsequent, dass Gruber meistens nur bei Schüssen aus der Distanz einzugreifen hatte – was er auch mit der gewohnten Überzeugungskraft tat.
War der HCR erst einmal sortiert, liess er sich kaum einmal aus den Angeln heben. Richtig gefährlich konnte es indes vor seinem Tor werden, wenn sich die Winterthurer Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung erlaubten. Die ersten drei Treffer der Malanser rührten nicht zufällig von solchen Schnitzern und den daraus hervorgehenden schnellen Gegenstössen.
Noch zu wenig Ertrag in der Offensiv
Die Deckungsarbeit bildete beim HCR das Fundament. Auf diesem bauten die Angriffsbemühungen auf. Diese waren nicht zuletzt dann wiederholt ausnehmend gefährlich, wenn das Pressing des Gegners überspielt werden konnte.
Waren dessen weit aufgerückten Stürmer überwunden, fanden die Winterthurer viel Raum und oft ein personelles Übergewicht vor. Diese Vorteile nutzten sie zuweilen für gelungene Kombinationen aus.
Was sie sich dabei allerdings vorwerfen lassen mussten, war, dass sie keinen Ertrag aus derart kreierten Torchancen erwirtschafteten. Allein in den vierzig Minuten tauchten sie auf diesem Wege ein gutes Dutzend Mal in bester Abschlussposition auf, ohne daraus Profit zu schlagen.
Erfolgreicher war das Team von Philipp Krebs bei anderer Gelegenheit. Mit einem rasch ausgeführten Freistoss gingen sie in der zweiten Minute durch Michel Wöcke in Führung. Mit zwei erfolgreich abgeschlossenen Kontern in der 5. und 19. Minute sorgte Patrik Dóža für die 3:1-Führung nach dem ersten Abschnitt.
Im Mitteldrittel nutzte Wöcke in der 28. Minute eine frühe Balleroberung zum 4:2 und erstickte damit eine Malanser Druckphase. Und noch vor Spielhälfte brachte Harry Braillard als Mann der zweiten Welle ein geschickt verzögertes Zuspiel von Tobias Studer zum – aufgrund des Chancenplus – verdienten 5:2 im leeren Tor unter.
Der HCR gefällt mit seiner Resilienz
Für Krebs lag in der Widerstandsfähigkeit der wesentliche Unterschied zum zweiten Spiel: «Damals waren wir für einige Minute nicht ganz auf der Höhe gewesen, nachdem Malans im Mitteldrittel sein erstes Tor geschossen hatte. Diesmal reagierten wir recht gut auf die Gegentore.» Dies zeigte sich auch anfangs des Schlussdrittel.
In dieses startete der HCR mit einem Powerplay und besass durch Tuomas Iiskola eine Möglichkeit, die der Finne normalerweise ohne viel Federlesens im halbverwaisten Tor unterbringt, diesmal den Ball aber nicht sauber traf. Im Gegenstoss verkürzte Malans auf 3:5. Doch dieses Missgeschick kostete die Winterthurer nicht ihre Contenance.
Sie reagierten umgehend mit einem Pfostenschuss und zwei weiteren Topchancen, von denen Daniel Keller die zweite zum 6:3 nutzte. Danach hatte der HCR das Geschehen im Griff, bis in der 49. Minute ein Überzahltor der Malanser die aufwühlende Schlussphase ankündigte.
Dass es am Ende noch hektisch wurde, überraschte Krebs nicht: «Malans besitzt einfach zu viel Qualität, als dass wir da einfach rasch locker davonziehen könnten. Es wird wohl die ganze Serie knapp bleiben. Das gehört so, glaube ich, dazu.» Nichtsdestotrotz stellt er seinem Team ein gutes Zeugnis aus: «Wir brachten eine gute Energie aufs Spielfeld. Es war generell ein Spiel mit einem hohen Tempo, phasenweise auch eines auf einem ziemlich hohen Niveau. Es spricht für uns, dass wir da bestehen können. Jetzt versuchen wir, diese Leistung und den Sieg am nächsten Samstag zu bestätigen.»
UHC Alligator Malans – HC Rychenberg Winterthur 5:6 (1:3, 1:2, 3:1)
Sporthalle Lust, Maienfeld; Schiedsrichter: Hohler/Koch; 180 Zuschauer
Malans: Wittwer; Tromm, Berry; Obrecht, Gartmann; Veltšmíd, Camenisch; Schnell, Schubiger, Nurmela; Vetsch, Buchli, Flütsch; Nett, Hartmann, Nylund; Tarnutzer.
Rychenberg: Gruber; Nils Conrad, Dall'Oglio; Noah Aeschimann, Tim Aeschimann; Gutknecht, Iiskola; Püntener, Braillard, Studer; Kern, Krebs, Schaub; Wöcke, Dóža, Keller; Lutz, Neubauer.
Tore: 2. Wöcke (Keller) 0:1. 5. Dóža (Iiskola) 0:2. 16. Nurmela (Schnell) 1:2. 19. Dóža (Gutknecht) 1:3. 24. Schubiger (Schnell) 2:3. 28. (27:59) Wöcke (Dóža) 2:4. 29. (28:35) Braillard (Studer) 2:5. 41. Schnell (Buchli; Ausschluss Vetsch!) 3:5. 45. Keller (Gutknecht) 3:6. 49. Hartmann (Nylund; Ausschluss Kern) 4:6. 55. Berry 5:6.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Malans (39. Vetsch), 1x2 Minuten gegen Rychenberg (49. Kern).
Bemerkungen: Rychenberg ohne Levin Conrad, Nussbächer (verletzt), Grunder, Schüpbach und Schwerzmann (Ersatz) und Sager (überzählig). Malans ohne Eriksson-Elfsberg (verletzt) und Friolet (Ersatz). Rychenberg mit drei, ab der 50. Minute mit zwei Linien. Malans mit drei, ab der 35. Minute mit zwei Linien. 42. Pfostenschuss Schaub. 54:10 Time-out Rychenberg. 57:29 Time-out Malans. Malans ab 57:29 mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. 58:34 Dóža scheitert mit Penalty. Schnell und Dóža als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.
Resultate Playoff-Viertelfinal, 3. Spiel (best of 7): UHC Alligator Malans (4.) – HC Rychenberg Winterthur (7.) 5:6. Stand: HC Rychenberg Winterthur führt mit 2:1. SV Wiler-Ersigen (1.) – Chur Unihockey (8.) 13:4. Stand: SV Wiler-Ersigen führt mit 3:0. UHC Waldkirch-St. Gallen (6.) – Grasshopper-Club Zürich (2.) ... Stand: Grasshopper-Club Zürich führt mit 3:0. Floorball Köniz (3.) – Zug United (5.) 5:3. Stand: Zug United führt mit 2:1.
Resultate Playouts, 2. Spiel (best of 7): UHC Thun (11.) - Unihockey Tigers Langnau (10.) 6:5 n. Vrl. Stand: Unihockey Tigers Langnau führt mit 3:1. Ad Astra Sarnen (12.) – UHC Uster (9.) 1:7. Stand: Uster sichert sich mit 4:0 den Ligaerhalt.