Winterthur erarbeitet neue Suchtpolitik 2023 bis 2027

Wie die Stadt Winterthur mitteilt, wurde die Suchtpolitik mit der Strategie für die Jahre 2023 bis 2027 zum vierten Mal erarbeitet.

Oberer Graben in Winterthur.
Oberer Graben in Winterthur. - Nau.ch / Simone Imhof

Die Suchtpolitik 2023 bis 2027 der Stadt Winterthur knüpft inhaltlich an der Suchtpolitik 2017 bis 2022 an und nimmt aktuelle Entwicklungen auf.

Suchtformen und deren Auswirkungen verändern sich laufend. So geraten heute neben bekannten Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak oder Kokain auch zunehmend neue Formen wie exzessives Online-Gaming oder die Glücksspielsucht in den Fokus.

Dies hat sich auch während der Corona-Pandemie gezeigt: Die Zahl der Personen mit einem problematischen Bezug zu Online-Glücks- und Geldspielen ist deutlich gestiegen, ebenso wie die Gefährung durch Alkohol für viele Jugendliche und junge Erwachsene zugenommen hat.

Wichtigkeit der Prävention

Weil Mischkonsum und kombinierte Erkrankungen vermehrt vorkommen, liegt der Fokus neu weniger auf einzelnen Substanzen, sondern stärker auf der Person, ihrer Lebensqualität und ihrem Umfeld.

Zudem unterstreicht die neue Suchtpolitik die Wichtigkeit der Prävention, denn förderliche Lebensbedingungen, gute Perspektiven und die Stärkung von Konsum- und Lebenskompetenzen können einer Suchtentwicklung entgegenwirken.

Zwölf Handlungsschwerpunkte für die nächsten fünf Jahre

Die Suchtpolitik der nächsten fünf Jahre (2023 bis 2027) wurde neu konzeptualisiert.

Sie konzentriert sich auf zwölf Handlungsschwerpunkte, die in den kommenden Jahren angegangen werden sollen.

So soll die Beratung und Prävention gestärkt werden, um insbesondere Jugendliche vor problematischem Konsum zu bewahren.

Künftig zum Thema werden auch ältere Suchtkranke, die stationäre Pflege benötigen.

Konzept für die Betreuung erarbeiten

Hier soll mit Akteuren der Pflegeversorgung und Psychiatrie ein Konzept für deren Betreuung erarbeitet werden.

Nach wie vor wichtig bleibt die Wissensvermittlung, insbesondere für Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen.

Die bewährte städtische Arbeitsgruppe «Netizen» wird auch künftig eine wichtige Rolle in der Informationsvermittlung einnehmen.

41 von 45 Massnahmen ganz oder teilweise umgesetzt

In der letzten Suchtpolitik 2017 bis 2022 wurden 45 Massnahmen definiert, von denen 35 ganz, sechs teilweise und vier gar nicht umgesetzt werden konnten.

Im Schwerpunktthema «Digitale Medien» konnte eine grosse Anzahl von Veranstaltungen und Schulungen für verschiedene Zielgruppen durchgeführt werden.

Herausfordernd war die Corona-Pandemie: Sie ist ein Grund, weshalb gewisse Massnahmen nur bedingt umgesetzt werden konnten, insbesondere im Bereich der schwer erreichbaren Zielgruppen.

Die Prävention und Suchthilfe konzentrierte sich darauf, die Angebote und Dienstleistungen für ihre Klienten so weit wie möglich aufrechtzuerhalten und entwickelte kreative Lösungen, zum Beispiel mit Online-Therapiesitzungen oder einem Lieferservice der Abgabestelle.

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