ZHAW-Brand sorgt in Winterthur für Unruhen
Die Studierenden sind verwirrt: Ein beissender Geruch begleitet sie durch den Unitag. Vorab haben sie nicht einmal von einem Brand erfahren.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften brach ein Brand aus.
- Viele Studierenden wurden nicht davon in Kenntnis gesetzt.
- Deswegen bemängeln sie die Kommunikation der Universität.
In der Nacht auf Dienstag wurde die Feuerwehr von Zürich zu einem Brand gerufen: In einem Gebäude der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat es gebrannt. Der Alarm ging kurz vor 1.30 Uhr ein und betraf ein Gebäude im Herzen von Winterthur.
Die Flammen wüteten in einer Werkstatt im Untergeschoss des Hochschulgebäudes, konnten aber schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Laut Kantonspolizei Zürich entstand dabei ein Schaden von mehreren Hunderttausend Franken.
Brandursache noch unklar
Die genaue Ursache des Feuers ist noch unbekannt. Spezialisten des Brandermittlungsdienstes haben bereits mit den Untersuchungen begonnen. Glücklicherweise wurden bei dem Vorfall keine Personen verletzt, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.
Trotz des Brands konnte der Unterricht an der ZHAW normal fortgesetzt werden. Allerdings war am Nachmittag immer noch ein starker Geruch nach verbranntem Kunststoff wahrnehmbar.
Kritik an Informationspolitik von ZHAW
Eine anonyme Studentin berichtet dem «Tagesanzeiger»: «Der Geruch war in Hals, Lunge und Augen sehr beissend». Sie erfuhr vom Brand durch einen inoffiziellen Instagram-Kanal und kritisierte die mangelnde Kommunikation seitens der Universität über mögliche Gesundheitsrisiken.
Auf Anfrage teilte die Medienstelle der ZHAW mit, dass direkt betroffene Personen und Institute zeitnah informiert wurden. Beispielsweise alle Arbeitsgruppen, die im Untergeschoss arbeiteten. Der Unterricht der Interviewten fand im zweiten Stock statt.
Allerdings waren viele Studierende, darunter auch die anonyme Studentin, unsicher über die Situation. Waren sie im Unterricht einer gesundheitsgefährdenden Situation ausgesetzt? Sie hätten sich eine Stellungnahme der Universität gewünscht.
Keine gesundheitsschädigenden Rauchgase vorhanden
Trotz des starken Geruchs bestätigte Marco Scheuring, Kommandant der Feuerwehr Winterthur, gegenüber dem «Tagesanzeiger»: «Gesundheitsschädigende Rauchgase waren nicht mehr messbar». Der Geruch könnte allerdings noch eine Weile anhalten.
Interessanterweise war das betroffene Gebäude bereits für den Abriss vorgesehen und sollte eigentlich nicht mehr genutzt werden. Einige Räume wurden jedoch vorübergehend noch für den Unterricht verwendet.