Spielgruppen in Baar profitieren von höheren Beiträgen

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Region Zug,

Um die Zukunft der Spielgruppen zu sichern, unterstützt Baar diese nun mit 950 Franken pro Kind jährlich und fördert gleichzeitig die Qualitätsentwicklung.

Gemeindeverwaltung Baar.
Gemeindeverwaltung Baar. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Gemeinde Baar schreibt, leisten Spielgruppen einen wichtigen Beitrag in der frühen Förderung. Doch sie stehen vor neuen Herausforderungen. Um ihre Zukunft zu sichern, erhöht die Gemeinde die Förderbeiträge um fast 140'000 Franken pro Jahr.

Frühe Förderung unterstützt Kinder in der körperlichen, geistigen, sozialen und emotionalen Entwicklung. Im Austausch mit Gleichaltrigen entwickeln sie entsprechende Fähigkeiten.

Sie interagieren besser untereinander, sie lernen Konflikte zu lösen und sie bauen ein gesundes Selbstbewusstsein auf. Und schliesslich kommen sie besser im Schulalltag zurecht und erzielen bessere schulische Leistungen.

«Für Kindergartenlehrpersonen sind die positiven Auswirkungen der frühen Förderung bereits im Kindergartenalltag feststellbar», sagt denn auch Gemeinderätin Barbara Schmid-Häseli.

Höhere Erwerbstätigkeit, weniger Geburten

Wichtige Akteurinnen im Bereich der frühen Förderung sind Spielgruppen. Doch diese kämpfen mit den Herausforderungen der heutigen Zeit. Seit mehreren Jahren nehmen die Belegungszahlen ab.

Ein wichtiger Grund ist die vermehrte Erwerbstätigkeit beider Elternteile. Sie lassen ihre Kinder in einer Kindertagesstätte oder in einer Tagesfamilie betreuen.

Eine Spielgruppe mit ihrem Angebot erübrigt sich für sie. Hinzu kommt der Geburtenrückgang der letzten Jahre. Zudem sind die Anforderungen nicht zuletzt der Eltern in Bezug auf die Qualität gestiegen, was höhere Kosten mit sich bringt.

Spielgruppen erhalten 800 Franken mehr pro Kind

Gemeinsam mit den Spielgruppen hat die Abteilung Soziales / Gesellschaft eine Bedarfs- und Kostenanalyse gemacht sowie Ideen entwickelt, wie der Fortbestand der Spielgruppen gewährleistet werden kann.

«Spielgruppen leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft und insbesondere für diejenigen Familien, die keine Kita oder Tagesfamilie in Anspruch nehmen müssen oder wollen», betont Barbara Schmid-Häseli.

«Dem Gemeinderat ist es wichtig, die Spielgruppen entsprechend zu fördern.» Er hat deshalb entschieden, die jährlichen Beiträge zu erhöhen. Bis anhin hat die Gemeinde jede Spielgruppe pro Kind und Jahr mit 150 Franken unterstützt.

Diese Förderung wird um 800 Franken auf 950 Franken erhöht. Statt mit wie bis anhin 30'000 Franken unterstützt die Gemeinde die Spielgruppen neu mit 169'000 Franken pro Jahr.

Gemeinde verlangt Qualitätslabel

In den höheren Gemeindebeiträgen enthalten sind auch Mehrausgaben für die Qualitätsentwicklung. Denn die Gemeinde knüpft die Erhöhung der Beiträge an eine Bedingung: Binnen drei Jahren müssen die Spielgruppen das Qualitätslabel des Schweizerischen Spielgruppen-LeiterInnen-Verbands SSLV erfüllen.

Baar ist die erste Gemeinde im Kanton, die dieses Label einfordert. «Das ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation», sagt Barbara Schmid-Häseli. Die Zukunft der Spielgruppen sei gesichert, die Spielgruppen würden noch professioneller und qualitätsbewusster geführt und gleichzeitig könnten die Tarife für den Spielgruppenbesuch gesenkt werden.

Neu sind diese vergleichbar mit den Kosten für eine Familie, deren Kind Betreuungsgutscheine für eine Kindertagesstätte erhält und nur den Eigenbeitrag zahlen muss. Die Spielgruppen bleiben damit attraktiv für Familien mit nur einem Einkommen.

«Die höheren Beiträge zahlen sich auch für die Gemeinde aus», sagt Barbara Schmid-Häseli. Mit den Spielgruppen bestehe ein niederschwelliges Angebot, das Kinder für den Schulalltag bestens vorbereite. «Damit fallen viel höhere Kosten für spätere individuelle Fördermassnahmen in der Schule weg.»

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