Stadtrat präsentiert Stadtraumkonzept 2050
Wie wollen wir in der Stadt Zug in Zukunft zusammenleben? Wie soll die Stadt im Jahr 2050 aussehen? Diesen Fragen hat sich der Stadtrat in der Stadt Zug gestellt.
Die Schweiz wächst und so auch die Stadt Zug. Lebten 1980 noch 23'000 Personen in Zug, waren es 2017 bereits 30'000. Es stellt sich weniger die Frage, ob die Stadt wachsen wird, sondern wie sie wachsen soll. Zug ist eine attraktive Stadt zum Wohnen und zum Arbeiten. Die Landreserven sind beschränkt, die Freiräume und Grünflächen müssen zugunsten einer guten Lebensqualität bewahrt werden.
Die Entwicklung in der gesamten Schweiz war seit Mitte des letzten Jahrhunderts stark von einem Wachstum an den Siedlungsrändern geprägt. Heute stellt die Siedlungsbegrenzung ein wichtiges nationales politisches Ziel dar. 2013 hat die Schweizer Bevölkerung das Raumplanungsgesetz über die Siedlungsbegrenzung klar angenommen, in der Stadt Zug sogar mit rund 75 Prozent. Ein deutliches Zeichen, dass die Bevölkerung bereit ist, die Stadt innerhalb des bestehenden Gebietes zu verdichten.
Das Baudepartement hat zusammen mit internen und externen Fachleuten Grundsätze für die räumliche und bauliche Gestaltung der Stadt Zug erarbeitet. Der Stadtrat von Zug hat sich in mehreren Sitzungen mit den Ergebnissen befasst und das nun vorliegende Stadtraumkonzept Zug 2050 beschlossen.
Das Stadtraumkonzept beschreibt die Ziele für die räumlich-bauliche Gestaltung in sechs Schwerpunkten:
• Kleinstadt mit grosser Stadtbaukultur: Die zukunftsorientierte Stadtbaukultur nutzt das Wachstum nach innen konsequent zur Stadtraumgestaltung und Stadtverschönerung, ohne die Vorteile der Kleinstadt aufzugeben.
• Das Stadtzentrum als Herzstück: Das vielfältige Zuger Stadtzentrum besitzt eine hohe Attraktivität, Aufenthalts- und Wohnqualität und ist Herzstück des öffentlichen Lebens sowie der wirtschaftlichen Entwicklung der gesamten Zuger Region.
• Lesbare Strassen- und Platzräume: Strassen- und Platzräume werden unter Berücksichtigung ihrer Doppelfunktion als Mobilitätsräume und Begegnungsorte sorgfältig gestaltet und bieten Raumgeborgenheit für eine vitale und auf Nachhaltigkeit bedachte Stadtgesellschaft.
• Stadtteile und Quartiere mit Charakter: Jeder Stadtteil mit seinen unterschiedlichen Quartieren besitzt einen eigenen Charakter, der durch die Gestalt der Häuser im Zusammenspiel mit dem öffentlichen Raum entsteht.
• Erlebbare Panoramen: Die erlebbare Nähe zur umgebenden Landschaft inmitten der Stadt und die sorgfältige Einbettung der Stadtsilhouette in das Landschaftsbild werden als besondere stadträumliche Qualitäten von Zug bewahrt und gestärkt.
• Urbane Grünräume: Multifunktionale urbane Grünräume und gut erreichbare, untereinander vernetzte Landschaftsräume leisten einen wesentlichen Beitrag zur hohen Lebensqualität in den Stadtteilen und Quartieren.
Die Stadt Zug soll so weiterentwickelt werden, dass attraktive Stadträume entstehen, in denen sich Menschen gerne aufhalten und die weiterhin eine hohe Standortattraktivität für Unternehmen bieten. Die unterschiedlichen Charaktere der Quartiere sollen berücksichtigt und erhalten werden. Das Stadtraumkonzept zeigt Wege und Möglichkeiten für die langfristige räumliche Entwicklung sowie die stadträumliche und bauliche Gestaltung auf und beachtet dabei die Schonung der Ressourcen und der Umwelt sowie die Ansprüche der Menschen an ihre Lebenswelt. Das Stadtraumkonzept soll den Dialog anstossen und allen, die an der Zukunft der Stadt Zug mitbauen, als Leitschnur dienen.
Im Zusammenhang mit der Revision des kantonalen Planungs- und Baugesetzes sind die Gemeinden aufgefordert, die Arbeiten für die Ortsplanungsrevision im Jahr 2019 aufzunehmen. Das Stadtraumkonzept Zug 2050 wird eine Grundlage für die Ortsplanungsrevision der Stadt Zug sein.