Bereits rund 8700 Kunden nutzen Check-In-Tickets des ZVV monatlich
Das System der Check-In-Tickets funktioniert simpel: Die Passagiere checken sich vor der Fahrt mittels Fingerwisch auf ihrem Smartphone ein und nach dem Aussteigen wieder aus.
Der Zürcher Verkehrsverbund zieht nach einem Jahr eine positive Bilanz. Das Check-in-Ticket komme gut an, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Von den 30'000 registrierten Fahrgästen nutzten aktuell 8700 die Funktion mindestens einmal im Monat. Allein im März 2019 wurden rund 45'000 Check-in-Tickets verkauft. Die Rückmeldungen seien überwiegend gut, schreibt der Zürcher Verkehrsverband. Besonders gelobt: die Einfachheit der Funktion. Der Ticketverkaufverläuft sehr schnell und es ist kein Tarifwissen notwendig. Dies entspreche dem Bedürfnis vieler Kunden nach einer unkomplizierten, digitalen Selbstbedienungsmöglichkeit.
Technische Hürden sind zu meistern
Neben der positiven Bewertung durch die Fahrgäste sind im ersten Jahr aber auch die Tücken des Systems zum Vorschein gekommen. Es gebe noch einige technische Hürden zu meistern, schreibt der Zürcher Verkehrsverbund. Nebst Schwierigkeiten beim Ein- und Auschecken in Tiefbahnhöfen wegen des schlechten Empfangs tauchen hin und wieder auf. Auch Fehler bei der korrekten Routenerfassung sind nicht ungewöhnlich. Teilweise bleibe sogar die automatische Erinnerung beim Auschecken aus.
Zürcher Verkehrsverbund schafft neue Form von Missbrauch
Nicht zuletzt stellt aber auch die Weiterentwicklung der Kontrollmechanismen gemäss ZVV eine Herausforderung dar. Denn dank der Check-In-Tickets wurde für Schwarzfahrer nämlich eine neue Form von Missbrauch geschaffen: Sie können sich nach einer Kontrolle zu früh auschecken und weiterfahren. Bis Ende 2019 dauert der Markttest noch. Er ist mit dem schweizweiten Programm «ÖV-Ticket 2020» der ÖV-Branche abgestimmt. Die Erkenntnisse fliessen in die Entwicklung der national geltenden Standards für das automatische Ticketing ein. Im September will die Branche über das weitere Vorgehen entscheiden.