Geschäftsprüfungskommission des Zürcher Kantonsrats hat dem Rat die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission zur Datenleck-Affäre beantragt.
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Zürcher Kantonsrat - Keystone

Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Zürcher Kantonsrats hat dem Rat wie angekündigt die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur Datenleck-Affäre in der Direktion der Justiz und des Innern (JI) beantragt.

Der Kantonsrat wird voraussichtlich an einer seiner nächsten Sitzung darüber entscheiden.

Die GPK habe den Antrag auf Einsetzung einer PUK an ihrer Sitzung vom 27. April 2023 verabschiedet, wie sie am Donnerstag, 4. Mai 2023, mitteilte.

Neben dem Datensicherheitsvorfall sollen auch grundsätzliche Fragen zur Datensicherheit und Entsorgung von Datenträgern in der kantonalen Verwaltung untersucht werden.

Datenträger und andere Computer-Hardware unsachgemäss entsorgt

Die GPK hatte den PUK-Antrag Ende Januar 2023 angekündigt. Eine Minderheit (SP, Grüne und AL) erachteten die Einsetzung einer PUK als nicht nötig.

Im vergangenen Jahr wurde publik, dass in den Jahren von 2006 bis 2012 in der Justizdirektion Datenträger und andere Computer-Hardware unsachgemäss entsorgt wurden.

So wurden unter anderem Festplatten vor der Entsorgung nicht gelöscht.

Möglicherweise waren unter den Daten, die so in fremde Hände geraten konnten, auch besonders sensible Informationen.

Direktion JI gab eine externe Administrativuntersuchung in Auftrag

Obwohl sich die fraglichen Vorgänge lange vor der Amtszeit von Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) ereigneten, geriet auch sie im Zusammenhang mit der Datenaffäre in die Kritik.

Die Direktion JI informierte bei Bekanntwerden der Vorgänge im November 2020 zwar die Staatsanwaltschaft und gab eine externe Administrativuntersuchung in Auftrag.

Die GPK soll aber nicht genügend Informationen erhalten haben. Die Öffentlichkeit erfuhr erst Ende 2022 durch die Medien von den Vorgängen.

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