Stadt Zürich

Gastroexperte: Es gibt in Zürich zu viele Restaurants

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Zürich,

Geringe Löhne und ein fehlendes Profil sind für den Zürcher Restaurant-Experten Peter Herzog die Grundprobleme für viele Gastronomie-Betriebe.

Restaurant Zürich Peter Herzog
Für den Gastroexperten Peter Herzog gibt es in Zürich zu viele Lokale. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Für den Gastroexperten Peter Herzog gibt es in Zürich zu viele Restaurants.
  • 1200 Lokale sind in der Stadt angemeldet.
  • Zu geringe Löhne und ein fehlendes Profil sind die Grundprobleme vieler Gastbetriebe.

Schlechter Ruf, zu wenig Fachpersonal, zu geringe Rendite: In der Gastronomie-Landschaft in Zürich krankt es für den Zürcher Gastroexperten Peter Herzog an vielen Stellen. Viele Restaurants kämpfen dem 63-Jährigen zufolge ums Überleben.

Ein Grund dafür: «Es gibt viel zu viele Restaurants. Das System überbordet», sagt er der «NZZ». 1200 Lokale sind in Zürich angemeldet. Das Angebot an Restaurants sei so gross, dass die Gäste einzelnen Gasthäusern immer weniger die Treue halten.

Schlechte Bezahlung ist Grund für Personalmangel

Eines der aktuellen Grundprobleme in der Gastronomie ist laut Herzog die Bezahlung. Die Löhne müssten erhöht werden, um gutes Personal anzulocken. «Klar, das können sich einige nicht leisten», ist dem Restaurant-Experten sehr wohl bewusst. In diesem Fall stimme aber das gesamte Konzept für das Gasthaus nicht.

gastronomie löhne
Die Löhne in der Gastronomie müssten laut Peter Herzog erhöht werden. - keystone

Von Löhnen im Servicebereich, die an den Umsatz gekoppelt sind, hält Herzog dabei jedoch nichts. Solche hatten in Zürich zuletzt für Aufsehen gesorgt. Neben einem garantierten Mindestlohn erhalten bei diesem Modell die Angestellten einen Anteil des durch sie erzielten Umsatzes obendrauf.

Für Peter Herzog «widerspricht es dem Teamgedanken», auf solch ein Entlohnungsmodell zu setzen. Er wirbt stattdessen dafür, die Grundlöhne für das gesamte Team zu erhöhen. Schliesslich würden auch alle – vom Koch bis zur Bedienung – ihren Anteil zum Erfolg beitragen.

«Der Kellner muss den Lieblingsplatz des Stammgastes kennen»

Ein guter Service, Nähe zum Gast und eine klar strukturierte, überschaubare Speisekarte sind für Herzog die Erfolgsgeheimnisse in der Gastronomie. «Der Kellner muss den Lieblingsplatz des Stammgastes kennen», sagt er der «NZZ».

Herzog berät seit Jahren Restaurants, Investoren und Gastronomen und setzt mit ihnen gemeinsam Konzepte um. Der 63-Jährige gilt als einer der grössten Kenner der Zürcher Gastronomie-Szene. Bei der Zürcher Gastrofamilie Bindella ist er Verwaltungsrat.

Kommentare

User #369 (nicht angemeldet)

Und keine Kontrolle, zu viele Nichtnutzer

User #369 (nicht angemeldet)

Das alte Wirten haben der ganze Beruf kaputt gemacht, heute die Leute will nicht mehr zu vielen Stunden für einen Hungerlohn arbeiten.

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