Kanton Zürich hilft Adoptivkindern bei der Herkunftssuche
Der Kanton Zürich unterstützt Adoptivkinder aus Sri Lanka bei ihrer Herkunftssuche. Er geht davon aus, dass viele Adoptionen ab den 1970er Jahren illegal waren.
Die Betroffenen sollen bei der Suche nach Unterlagen schweizerischer Behörden und privater Institutionen unterstützt werden, teilte die Direktion der Justiz und des Innern am Dienstag mit. Zudem soll ihnen der Zugang zu relevanten Dokumenten gewährt werden.
Der Kanton prüft auch eine historische Aufarbeitung der Adoptionen ab den 1970er- bis in die 1990er-Jahren. Eine allfällige Untersuchung würde sich nicht auf Sri Lanka beschränken, sondern weitere wichtige Herkunftsländer von Adoptivkindern und die Schweiz selbst einbeziehen.
Eine im Auftrag des Bundes erarbeitete Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW untersuchte die illegalen Fälle von Adoptionen aus Sri Lanka. Der Bericht beleuchtete exemplarisch Adoptionen von Kindern aus Sri Lanka durch Eltern in St.Gallen, Bern und Genf, vermittelt durch Privatpersonen oder -institutionen.
Es sei davon auszugehen, dass Kinder auf diesem Weg auch in den Kanton Zürich vermittelt worden seien, heisst es in der Mitteilung.
Für viele der betroffenen Adoptivkinder gestaltet sich die Herkunftssuche äusserst schwierig. Im Kanton Zürich gibt es dafür zwei Anlaufstellen: die Zentralbehörde Adoption des Amts für Jugend und Berufsberatung und das Staatsarchiv. Die beiden Anlaufstellen arbeiten bei der Herkunftssuche zusammen und verrechnen für ihre Unterstützungsleistungen keine Kosten.