Stadt Zürich

Regierungsrat muss sich mit «Work-Life-Balance» befassen

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Die FDP Zürich will sie erreichen, dass ein individuell zumutbares Arbeitspensum ausgerechnet wird. Der Kantonsrat überweis ein entsprechendes Postulat.

evangelische volkspartei
Blick in den Regierungsratssaal des Kantons Zürich. (Symbolbild) - Keystone

Die FDP Zürich stört sich daran, dass Personen ihr Pensum reduzieren und Subventionen erhalten.

Mit einem Postulat wollte sie erreichen, dass ein individuell zumutbares Arbeitspensum ausgerechnet wird. Sie fand im Kantonsrat eine Mehrheit.

Die Bevölkerung soll nicht für freiwillige Pensumsreduktionen bezahlen, begründete Marc Bourgeois (FDP, Zürich) sein Postulat am Montag, 3. April 2023, im Kantonsrat.

Wer seine «Work-Life-Balance» so verbessern will, solle dies tun, doch auf eigene Kosten. Ausnahmen soll es etwa für Eltern geben und für Personen, die Angehörige betreuen.

SVP und GLP: Frage grundsätzlich interessant, da Teilzeitarbeit zunimmt

Als Negativbeispiel nannte Bourgeois Eltern, die zusammen freiwillig 15 Stunden pro Woche arbeiten, aber Prämienverbilligungen erhalten.

Unterstützung fand Bourgeois bei SVP und GLP. So sprach Marcel Suter (SVP, Thalwil) davon, dass Teilzeitarbeit immer mehr zunehme, die Frage also grundsätzlich interessant sei.

Daniela Güller (GLP, Zürich) wies darauf hin, dass es nur um sehr spezifische Leute gehe.

Betreuung, Freiwilligenarbeit, Weiterbildungen werden als Gründe angeführt

Einige Redner mokierten sich über die Liberalen, die hier mehr Staat forderten. Melanie Berner (AL, Zürich) nannte das Ansinnen «ultra-übergriffig».

Thomas Forrer (Grüne, Erlenbach) sagte, er kenne niemanden, der freiwillig reduziere, um auf der faulen Haut zu liegen.

Selma L'Orange Seigo (Grüne, Zürich) zählte auf, warum Menschen weniger arbeiten, etwa weil sie Angehörige betreuen oder Weiterbildungen absolvieren.

Auch die Freiwilligenarbeit wurde von der linken Seite und Regierungsrat Mario Fehr (parteilos) genannt.

Postulat wurde mit 89 zu 76 Stimmen überwiesen

Fehr sagte, dass er nun den 80'000 Freiwilligen im Sport verkünden müsste, dass ihre Arbeit im Kantonsrat nicht von allen geschätzt werde.

Bourgeois konterte, dass es «früher, als mehr gearbeitet wurde», einfacher gewesen sei, Freiwillige für die Vereine zu finden.

Das Postulat, das ursprünglich eine Motion war, wurde mit 89 zu 76 Stimmen überwiesen. Der Regierungsrat muss nun einen Bericht ausarbeiten.

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