Sanierung der dioxinbelasteten Zürcher Josefwiese wird verschoben
Die Sanierung der teilweise dioxinbelasteten Josefwiese in der Stadt Zürich dauert länger als angenommen.
Damit diese Arbeiten nicht Quartierfeste und Pétanque-Meisterschaften verunmöglichen, erfolgen die Arbeiten nun erst im Herbst.
Damit bleibt es vorderhand bei den im Winter getroffenen Sofortmassnahmen, wie die Stadt Zürich am Dienstag, 18. April 20223, mitteilte.
Die belasteten Bereiche, in denen erhöhte Dioxinwerte gemessen wurden, sind überdeckt oder markiert; die beliebte Parkanlage im Kreis 5 kann weiterhin gefahrlos genutzt werden, schreibt die Stadt weiter.
Bäume sollen geschützt werden
Ende Januar 2023 hatte sie angekündigt, die betroffenen Bodenschichten abzutragen und diese bis Mitte Mai zu ersetzen.
Wie Tests von Baumspezialisten dann aber zeigten, wäre dies ohne das Fällen von Bäumen oder ohne starke Beschädigungen von Wurzeln nicht möglich.
Um die Bäume zu schützen, soll nun unter ihnen der Boden nur soweit wie möglich ausgetauscht werden – dafür soll aber zusätzlich noch weiteres unbelastetes Material auf den Boden aufgetragen werden.
Dieses aufwendigere Vorgehen würde gemäss Mitteilung mehr Zeit in Anspruch nehmen und bis Ende Juni dauern.
Eine für alle verträgliche Lösung
Damit wären im Sommer geplante Aktivitäten des Quartiervereins, der Betreiber des Kiosks Josefwiese und des Pétanque-Clubs nur eingeschränkt möglich – oder gar nicht.
Die Stadt hat deshalb auf Wunsch aus dem Quartier die Arbeiten verschoben und führt sie erst nach den Sommerferien aus. Sie sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Dies sei für das ganze Quartier verträglicher, heisst es in der Mitteilung.
Und auch der Quartierverein zeigt sich über die Verschiebung erfreut – auch wenn er dafür seine Herbstanlässe Streetsoccer und Räbeliechtliumzug anders durchführen müsse.
Die Stadt nahm vertiefte Abklärungen vor
Im Frühsommer 2021 waren rund um eine ehemalige Kehrichtverwertungsanlage (KVA) in Lausanne grossflächige Dioxin-Kontaminationen festgestellt worden. Als Ursache wurden frühere Rauchgasemissionen der Anlage vermutet.
In der Folge führte der Kanton Zürich vorsorglich neue Bodenuntersuchungen bei verschiedenen KVA durch.
Dabei wurde auch auf der Josefwiese, die unmittelbar neben einer ehemaligen KVA liegt, eine Belastung festgestellt. Massnahmen drängten sich nicht auf, die Stadt nahm aber vertiefte Abklärungen vor.
Die Proben von neun Flächen der Anlage blieben dann zwar deutlich unter dem festgelegten Sanierungswert; die Analysen der dem Viadukt am nächsten liegenden Flächen sowie unter den Baumreihen an der Josef- und Ottostrasse zeigten aber doch leicht erhöhte Dioxinwerte.