Stadtzürcher Gemeinderat fordert barrierefreie Spielplätze
Das Stadtzürcher Parlament hat eine Forderung nach barrierefreien Spiel- und Pausenplätzen mit 58 zu 55 Stimmen überwiesen.
Die Ausgestaltung von Pausen- und Spielräumen sei in der Stadt Zürich in Bezug auf Inklusion und Barrierefreiheit oftmals nicht zufriedenstellend, begründeten Islam Alijai (SP) und Tanja Maag (AL) ihre Motion.
Alijai führte an der Sitzung vom Mittwoch, 5. Juli 2023, die eigene Erfahrung mit seinen Kindern ins Feld.
Wenn diese alleine auf den Spielplatz müssten, sei das für die Kinder unverständlich und für ihn als Vater hart, sagte Alijai, der an Zerebralparese leidet und im Rollstuhl sitzt.
Ein Leitfaden namens «Spielplatz für alle» zeige auf, wie das anders gemacht werden könne, so die Motionäre.
Die Stadt erfülle bereits viele Bedingungen bei Neubauten
Diesen solle die Stadt bei Neu- und Umbauten anwenden. Massnahmen, um allen den Zugang zu gewähren, seien etwa Fallschutzbeläge, befahrbare Wegnetze oder Spielangebote, die unterschiedliche Sinne und Fähigkeiten ansprechen.
Beat Oberholzer (GLP) hielt fest, dass es bereits Richtlinien gebe, die allen Kindern die Möglichkeit gäben, die Spielplätze zu benutzen.
Als Postulat hätten GLP und FDP die Forderung unterstützt. Reto Brüesch (SVP) sagte, die Stadt erfülle schon viele Bedingungen bei Neubauten. Einen privaten Leitfaden könne seine Partei nicht für verbindlich erklären. Sie lehnte die Motion darum ab.
Der Leitfaden «Spielplatz für alle» sei nicht voll realisierbar
Der Stadtrat stellte sich zwar nicht grundsätzlich gegen die Forderung, wies aber darauf hin, dass der Leitfaden «Spielplatz für alle» kaum voll zu erfüllen sei. Bei der Gestaltung des Aussenraumes müssten auch andere Aspekte berücksichtigt werden.
Das Anliegen sei berechtigt, sagte Hochbauvorsteher André Odermatt (SP). So wie die Motion formuliert sei, bräuchte es aber jeweils Rahmenkredite, was bürokratisch aufwendig sei. Der Leitfaden solle jedoch so weit wie möglich berücksichtigt werden.
Laut der Stadt werden derzeit 633 Spielplätze geführt, 415 davon auf Schulanlagen und Sozialbauten wie Gemeinschaftszentren.