Bianca Sissing: Hilft rotes Fleisch wirklich beim Schwangerwerden?
Bianca Sissing wünscht sich ein Kind und isst deshalb zum ersten Mal seit 20 Jahren Fleisch. Doch hilft das wirklich? Nau.ch hat bei Experten nachgefragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bianca Sissing isst auf Rat einer Fruchtbarkeitsexpertin wieder rotes Fleisch.
- Welchen Einfluss Ernährung auf die Fruchtbarkeit hat, erklären Experten gegenüber Nau.ch.
Kürzlich sprach Ex-Miss-Schweiz Bianca Sissing (44) öffentlich über ihren unerfüllten Kinderwunsch. Die 44-Jährige will unbedingt Mama werden, bislang hat es aber einfach nicht geklappt.
Wie Sissing im Interview mit der «Schweizer Illustrierten» verrät, hat sie auf Rat einer Fruchtbarkeitsexpertin ihre Ernährung komplett umgekrempelt. Sissing verzichtet auf Gluten, Zucker, Milchprodukte, Brot, Kaffee, Tee und Schokolade.
Und: Nach 20 Jahren streng vegetarischer Ernährung isst die Ex-Schönheitskönigin nun dreimal die Woche rotes Fleisch.
Ärztin warnt vor zu viel Fleisch
Ist rotes Fleisch tatsächlich ein Fruchtbarkeits-Booster? Susanne Rohner, Ärztin in der Kinderwunschpraxis in Bern, verneint dies gegenüber Nau.ch. Im Gegenteil: «Eine Ernährung, die den Verzehr von viel rotem Fleisch beinhaltet, scheint gemäss wissenschaftlichen Untersuchungen die Fruchtbarkeit eher zu verringern.»
Frauen mit Kinderwunsch würde sie deshalb vom häufigen Verzehr von rotem Fleisch – insbesondere verarbeitetem – abraten.
Das bestätigt auch Thomas Eggimann, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Viele Fruchtbarkeitstipps seien «Aberglaube», stellt er klar. «So gibt es da genauso Menschen, die zu striktem Vegetarismus mahnen und rotes Fleisch als ganz schlecht bezeichnen.»
Beide Experten betonen aber: Eine ausgewogene Ernährung, Normalgewicht sowie regelmässige Bewegung wirken sich positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Dazu gehört auch, Genussmittel wie Alkohol und Kaffee zu mässigen.
Tierische Eiweisse fürs Bindegewebe
Ähnlich sieht es auch der «Verband für Schweizer Ayurveda-Medizin und -Therapie» (VSAMT). Frauen mit Baby-Wunsch sollten möglichst auf «saure» Nahrung wie Wein, Kaffee, Brot mit Hefe, Zucker und Salz verzichten. Denn: «Wenn der Körper oder Magen-Darm übersäuert sind, dann herrscht auch im Uterus ein saures Milieu. Die Chancen, dass ein befruchtetes Ovum sich dort einnisten oder halten kann, sinkt.»
Stattdessen wird eine regionale und saisonale Ernährung mit basischen Lebensmitteln empfohlen. Tierische Eiweisse wie rotes Fleisch seien vor allem während der Schwangerschaft wichtig. «Sie bauen das Bindegewebe schneller und effektiver auf als pflanzliche Eiweisse.»
Ayurveda ist eine traditionell indische Medizin. Sie basiert auf einer ganzheitlichen Denkweise. Ayurveda-Therapeuten behandeln Beschwerden sowohl auf körperlicher als auch der psychischen Ebene.
Bei Unfruchtbarkeit wird deshalb nicht nur die Ernährung, sondern auch der ganze Lebensstil der Frau untersucht. So können sich Faktoren wie Leistungsdruck und Stress im Alltag negativ auf die Furchtbarkeit auswirken.