Coronavirus: Zürichs beliebteste Food-Bloggerin auf Intensivstation
Schock für Zürichs Food-Bloggerin Carrie von «Harry’s Ding»: Die erst 38-Jährige liegt wegen einer Corona-Infektion auf der Intensivstation.
Das Wichtigste in Kürze
- Carrie Meier-Ho leitet mit ihrem Mann den bekannten Food- und Reiseblog «Harrys Ding».
- Die 38-jährige Wahl-Zürcherin musste wegen Corona auf die Intensivstation.
- Carrie sagt, sie habe gedacht, sie sterbe.
Mit ihrem Blog begeistern sie Zehntausende Schweizer. Das Ehepaar Harry Meier und Carrie Meier-Ho zeigt auf «Harrys Ding» Zürcher Restaurants, Food Trends aus aller Welt und Reise-Tipps.
Innerhalb weniger Jahre hat sich der Blog zur Pflichtlektüre für Schweizer Food-Fans entwickelt.
Doch jetzt sind die schönen Dinge im Leben in weite Ferne gerückt. Carrie (38) infizierte sich vor rund zwei Wochen mit Corona. Es beginnt eine Horror-Odyssee.
Nach dem positiven Test kollabieren ihren Lungen, Carrie muss notfallmässig ins Triemli-Spital.
Ihre Infektionswerte schiessen in die Höhe, ihre Sauerstoff-Werte tauchen bei jedem Husten. «Ich konnte nicht mehr atmen», erinnert sie sich.
Coronavirus schlägt mit voller Wucht zu
Fünf Tage lang muss sie mit einer Sauerstoffmaske versorgt werden. Doch ihre Entzündungswerte nehmen nicht ab. «Ich konnte mich nicht aus eigener Kraft bewegen», erzählt Carrie. «Ich fühlte mich gelähmt und verängstigt.»
Auch fünf Tage lang darf Carrie nichts essen. Für den Fall, dass die Ärzte sie ins künstliche Koma setzen müssten.
«Ich lag einfach nur auf meiner Seite, bis die Hüfte schmerzte. Die Ärzte sagten mir, man könne nichts anderes tun. Wir waren auf das Schlimmste vorbereitet.»
Ihr Mann Harry, der den Blog «Harrys Ding» 2008 gründete, ist an ihrer Seite.
Er druckt ein Bild ihres Söhnchens Sidney (6 Monate) aus und hängt es an die Wand der Intensivstation. «Ich dachte, ich würde meinen Sohn nie mehr sehen», so Carrie.
Carrie ist jung und hatte keine Vorerkrankungen
«Ich habe meine eigene Beerdigung vor meinem geistigen Auge gesehen.» Besuchen darf der kleine Sohnemann sein Mami aus Sicherheitsgründen nicht.
Über eine Woche lang liegt Carrie schon auf der Intensivstation. «Ich hatte noch nie in meinem Leben solche Angst», sagt sie.
Jetzt, über zwei Wochen nach dem positiven Corona-Test, geht es Carrie zwar ganz langsam besser. Auf die Sauerstoffmaske wird sie aber noch weitere zweieinhalb Wochen angewiesen sein.
«Es ist wichtig, sich selbst und andere zu schützen»
Die Erkrankung schlägt sich auch auf die Psyche nieder. Immer wieder erleide sie Panikattacken, sagt die gebürtige Singapurerin. «Ich glaube dann, ich könne nicht mehr atmen.»
Carries schmerzvollen Weg dokumentiert Ehemann Harry auf ihrem Blog. «Weil sie unserer Community zeigen wollte, dass auch junge und gesunde Menschen ohne Vorerkrankungen lebensbedrohlich erkranken können», erklärt er gegenüber Nau.ch. «Es ist daher wichtig, sich selbst und andere zu schützen.»