Emil Steinberger hatte im Circus Knie wegen Tiger Todesangst
Emil Steinberger ist vor allem für witzige Sketches bekannt. Bei einem Auftritt im Circus Knie war es für ihn aber gar nicht lustig: Er fürchtete um sein Leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Emil Steinberger fürchtete 1977 bei einem Auftritt im Circus Knie um sein Leben.
- Bei einem Tigerkäfig war die Tür leicht offen, er wäre mit dem Tier alleine gewesen.
- Trotz Todesangst spielte er weiter und kam ohne Verletzung aus der Manege raus.
«Da hani de Schiss i dr Hose gha.» Emil Steinberger (86) meint nicht etwa eine waghalsige Bergtour oder Turbulenzen auf einem Flug, wenn er das sagt. Nein, Emil fürchtete bei einem Auftritt im Circus Knie um sein Leben.
Grund dafür war ein Tiger in einem Käfig – mit offener Tür. Emil erklärt: «Dann sah ich, dass das Törli – das normalerweise immer zuschnappt – etwa zwei bis drei Zentimeter offen war.»
Die bangen Momente beschreibt der Kabarettist in der SRF-Doku «Dynastie Knie – 100 Jahre Nationalcircus». Emil habe sich gedacht «Wenn der Tiger mit der Pranke anstösst, geht das Törli auf. Und ich bin mit ihm alleine.»
Trotz grosser Angst blieb Emil cool – er spielte seinen Gag weiter. Er musste aber nochmals beim Tiger vorbei, um seinen Hut zu holen. «Noch nie bin ich so schnell aus dem Käfig gerannt wie bei dieser Nummer», erzählt er heute erleichtert.
Louis Knie: «Kann passieren»
Bei Emil löste das offene Törli Todesangst aus, nicht alle sahen das aber so dramatisch. Louis Knie etwa habe ihm gesagt: «Das kann halt mal passieren. Da musst du einfach so ein Böckli nehmen und ihm damit Angst einjagen.»
Bei Emil sorgte das für keine Entspannung – schliesslich sei dieses «etwa 30 Kilo schwer», lacht er. «Dankeschön, heb du dich mal so ein Böckli hoch», habe er ihm dann gesagt.
Emil Steinberger 1977 mit Knie auf Tournee
Emil Steinberger war 1977 neun Monate lang mit dem Circus Knie unterwegs. Zum 100-Jahre-Jubiläum des Schweizer National-Zirkus blickte er in einer SRF-Dokumentation auf diese Zeit zurück.
Gefährliche Sachen habe er nie gemacht, erzählt er trotzdem. Nur in diesem Augenblick mit dem Tiger habe er eine Gefahr gesehen: «Das hätte dumm ausgehen können.»