Haft

Erwin Sperisen hat Justizvollzugsanstalt Witzwil BE verlassen

Keystone-SDA
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Nidau,

Das Bundesgericht hat die 15-jährige Haftstrafe gegen den früheren guatemaltekischen Polizeichef Erwin Sperisen aufgehoben.

Erwin Sperisen
Erwin Sperisen war 2007 in die Schweiz geflüchtet und konnte als schweizerisch-guatemaltekischer Doppelbürger nicht ausgeliefert werden. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Erwin Sperisen hat am Freitagnachmittag die Justizvollzugsanstalt Witzwil BE verlassen. Zuvor hatte das Bundesgericht eine 15-jährige Haftstrafe gegen den früheren guatemaltekischen Polizeichef aufgehoben. Sperisen verliess die Anstalt im Berner Seeland kurz nach 14:30 Uhr.

Er sei «unter Schock», sagte er auf die Frage eines Journalisten. Begleitet von einem seiner Anwälte, beteuerte er einmal mehr seine Unschuld. Seine Behandlung durch die Genfer Justiz in den vergangenen Jahren bezeichnete er als Ungerechtigkeit. Laut seinem Anwalt plant Sperisen, in der Schweiz zu bleiben.

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Kommentare

User #6043 (nicht angemeldet)

Leider wurde die tragische Geschichte dieses Mannes in den Mainstreammedien und in SRF totgeschwiegen, warum, ist unbekannt und wird politische Gründe haben. Erwin Johann Sperisen Vernon (* 27. Juni 1970) ist ein schweizerisch-guatemaltekischer ehemaliger Polizeioffizier. Sein Großvater Franz war 1928 aus der Schweiz eingewandert und arbeitete zeitweise als Verwalter auf einer Kaffeeplantage. Erwin Sperisens Familie spricht bereits kein Deutsch mehr. Sperisen wurde im April 2018 in der Schweiz wegen angeblicher Beihilfe zum siebenfachen Mord für Vorfälle 2006 in Guatemala zu einer Gefängnisstrafe von 15 Jahren verurteilt. Das angefochtene Urteil wurde 2019 vom Bundesgericht bestätigt.

User #6043 (nicht angemeldet)

Die Weltwoche hatte vor zehn Jahren einen guten Artikel über diesen Mann mit Fakten, die dessen Unschuld in vielen Teilen aufzeigen. Auch meines Erachtens sass er zu Unrecht im Gefängnis. Dass es ein Schweizer Gefängnis ist, macht es für Sperisen noch ungerechter, denn das hätte er von der „gerechten, fairen“ Schweizer Justiz nicht erwartet. Er hätte bereits vor einigen Wochen entlassen werden sollen, der Vollzug wurde aber storniert, als Sperisen den Medien bekannt gab, dass er von der Schweiz sehr enttäuscht sei und deshalb nicht hier wohnen wolle. Für mich sieht das nach psychischer Schikane, ja gezielter Quälerei aus, da gebe ich Sperisen recht und verstehe, weshalb er immer noch unter Schock steht. Sperisens Familie, seine Frau und seine Kinder warten zum Glück auf ihn.

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