Gen-Z-Sprachrohr Yaël Meier nimmt Kids mit ins Büro – Kritik

«Ich bin 24 Jahre alt und habe zwei Kinder und zwei Unternehmen.»

Mit diesen Worten beginnt Yaël Meier (24) ihr neues Video auf Instagram. In dem Clip will die Jungunternehmerin zeigen, wie es ist, Kinder und Job unter einen Hut zu bringen. Dafür nimmt sie ihre Sprösslinge mit ins Büro.

«Sie lieben es mitzukommen. Mein Älterer bringt dann seinen Fake-Laptop mit, arbeitet konzentriert und schlürft seinen Babyccino», so die Luzernerin. Zur Erklärung: Bei einem «Babyccino» handelt es sich um eine Art koffeinfreien Cappuccino für Kinder.

Der Kleine hingegen lasse sich nicht so gut ablenken, erzählt Meier weiter. Aus diesem Grund würden die Kids jeweils nur maximal zwei Stunden da bleiben.

Dennoch: «Ich finde es schön, dass sie wissen, wo Mama und Papa sind, wenn wir arbeiten. Dass wir sie mitnehmen können, ermöglicht uns so viel Freiheit. Ich könnte es mir nichts anders vorstellen», so das junge Mami.

Sie seien aber auch schon angemeckert geworden, weil sie die Kleinen dabei hatten und sie mal etwas lauter wurden. «Das sind Situationen, die mir zeigen, dass Vereinbarkeit in der Wirtschaft noch weit weg von selbstverständlich ist.»

Und genau das möchte Yaël Meier künftig ändern. Es sei wichtig aufzuzeigen, wie es aussehen könnte, schreibt sie zu ihrem Clip auf Instagram.

In der Kommentarspalte wird jedoch prompt Kritik laut. «Dieses Video ist ein Hohn für alle arbeitenden Mütter und Väter, die sich wirkliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie wünschen», heisst es etwa.

Kinder mit zur Arbeit zu nehmen, habe rein gar nichts mit Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu tun. «Aber ja: Über mehr und vor allem bezahlbare Kitaplätze, besserer Löhne und mehr Anerkennung für die Care-ArbeiterInnen zu sprechen, ist halt nicht so sexy.»

Eine weitere Person findet zudem: «Da ist ein effektives Arbeiten überhaupt nicht möglich! Dazu werden die Kinder ebenso vernachlässigt!» Und wieder jemand anderes fragt: «Reiche Eltern?»

In der Kommentarspalte gibt es aber nicht nur Kritik, sondern auch ermutigende Worte. So schwärmt etwa eine Followerin: «Du bist eine absolute Inspiration.» Eine weitere Person meint: «Danke fürs Sichtbarmachen!»

Es ist nicht das erste Mal, dass Yaël Meier mit ihren Aussagen aneckt. Die Jungunternehmerin sorgt immer mal wieder für Kontroverse. Sie wurde bereits einmal als «nationale Reizfigur» betitelt.

Erst kürzlich gab das Zweifachmami auf der Business-Plattform LinkedIn Einblick in ihren Erziehungsstil. Dieser ist offenbar geprägt vom Verzicht auf digitale Medien. Stattdessen setzen Meier und ihr Partner auf das klassische Buch oder Hörspiele.

Social Media solle erst ab dem Jugendalter eine Rolle spielen, schrieb Yaël. Dann möchte sie ihre Kinder aber dazu ermutigen, selber aktiv zu posten.