Stadt Biel prüft Auftrittsverbot für Skandalrapper Kollegah
Das Wichtigste in Kürze
- Rapper Kollegah sorgte 2018 mit antisemitischen Textzeilen für Furore.
- Jetzt wird er Stargast an einem Sommer-Festival in Biel (BE).
- Kollegah selbst wehrte sich gegen die Antisemitismus-Vorwürfe.
«Der aktuell wohl polarisierendste deutsche Rapper wird am 7. Juni seine grössten Hits zum Besten geben»: Mit diesen Worten wirbt das Vibez-Festival in Biel (BE) am Dienstag auf Facebook.
Gemeint ist Skandalrapper Kollegah (34), der an der Seite von Farid Bang (32) für mehrere Skandale sorgte. Vor rund einem Jahr beleidigte das Duo Schweizer Politiker. Denn diese wollten ihren frauenfeindlichen Song «Ave Maria» im Radio verbieten.
Schliesslich sorgte das Duo mit antisemitischen Songzeilen («Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen») für die Abschaffung des deutschen Musikpreises Echo.
Auch in der Schweiz galten die beiden als rotes Tuch: Das «Albanian Festival» in der Schaffhauser BBC-Arena gab den Rappern im Mai letzten Jahres einen Korb. Anfang dieses Jahres kriegten die beiden sogar im Berner Bierhübeli Hausverbot.
Kollegah wurde heimlich eingeladen
Jetzt dürfte es wohl auch in Biel Stunk geben. Denn: Der Rapper wurde heimlich hierher eingeladen.
«Wir hatten keine Kenntnis von diesem Sachverhalt», sagt André Glauser von der Direktion für Soziales und Sicherheit gegenüber Nau. Man wolle nun «Abklärungen vornehmen».
Fest steht: Zur Durchführung des Anlasses benötigen die Veranstalter eine gastgewerbliche Bewilligung der Stadt. Diese wird derzeit geprüft. Ob Kollegah also tatsächlich auftreten darf, ist noch ungewiss.
Die Festival-Veranstalter waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar.