Hauptsache, der Trash klingt gut
Die beiden schweizer Rapper Knackeboul und Luuk überzeugen mit ihrem Podcast «Pottcast». Darin philosophieren die beiden Freunde über diverse Themen.
Das Wichtigste in Kürze
- Knackeboul und Luuk, zwei befreundete schweizer Rapper veröffentlichen Podcasts.
- Darin philosophieren sie über alles mögliche – und haben grossen Erfolg damit.
- Sie waren bereits auf einer «Pottcast»-Tour durch die Schweiz.
Philosophieren, essen, kiffen - darum geht es beim «Pottcast - der erste Podcast mit tiefem Niveau». Dieser wird erstellt von den befreundeten Rapper Knackeboul und Luuk. Ihre Gespräche gehören in die Kategorie der «Laber-Podcasts». Die Folgen tragen Namen wie «Pablo Chickasso», «Soulfurz» oder «Köbi Roller».
Beim «Pottcast» weiss man nie, was kommt. Abgesehen von dem Gefühl, mit zwei Freunden in einem Raum zu sitzen und zu philosophieren.
Dass man sich beim Zuhören am liebsten an ihren Tisch setzen wolle, sei eine der häufigsten Rückmeldung. Das erzählt Luuk im Gespräch mit Keystone-SDA. Ursprünglich hatten sie damit gerechnet, vor allem Leute aus dem Hip-Hop-Bereich «mit einer Affinität zu Rap und Weed» anzusprechen. Dennoch seien es nicht selten Mütter, die den «Pottcast» loben.
Freundschaft zwischen Luuk und Knackeboul
Von ihrer ersten Begegnung bis zur ersten Podcast-Folge im Dezember 2018 ist maximal ein Monat vergangen. «Ich habe sofort gemerkt, dass wir uns extrem gut verstehen und auch fast identische Ideologien haben», sagt der Zürcher Luuk.
So richtig kennengelernt haben sich die beiden allerdings erst während der Aufnahmen ihrer inzwischen 45 «Pottcast»-Folgen. «Wir ergänzen uns gut», sagt der Berner Rapper und Entertainer Knackeboul.
Obwohl es klingt, als würden sich die beiden Podcaster keine Schranken setzen: Ganz so privat, wie wenn sie wirklich unter sich wären, reden sie nicht. Knackeboul spricht von einer Gratwanderung.
«Einerseits sehe ich den Reiz eines solchen Formats eben gerade darin, persönlich zu sein. Andererseits gibt es Themen, bei denen ich tatsächlich auch Hemmungen habe.» Er erinnert sich an eine Folge über Sex: Er kam ins Stocken, weil da immer auch andere Leute involviert seien.
«Pottcast»-Tour durch die Schweiz
Die daheim am Küchentisch produzierten Folgen würden sich wiederum von jenen unterscheiden, die sie an ihren Live-Shows aufgenommen haben. Laut Luuk sind letztere immer ein bisschen lustiger.
«Ich glaube, dass man automatisch unterhaltender wird, wenn zwischendurch immer mal jemand lacht oder klatscht». Die «Pottcast»-Tour durch die Schweiz ist demnach gut gelaufen. Jede Show war ausverkauft, bis der Lockdown dem Bühnenprojekt ein vorläufiges Ende setzte.
Der «Pottcast» hat im Schnitt 8000 bis 10'000 Zuhörer pro Folge. Die Rapper verdienen nichts daran. Nur die Live-Aufnahmen und Merchandise-Artikel bringen ihnen den einen oder anderen Franken ein.
Einnahmen, die die beiden dann gleich wieder in das professionelle Abmischen vom Podcast investieren. Für den guten Ton hätten sie bisher mehr ausgegeben, als dass sie eingenommen haben.