Joya Marleen dominiert die Swiss Music Awards
Joya Marleen war die Überfliegerin des Abends. Dreimal wurde die Newcomerin nominiert und dreimal durfte sie sich den begehrten Betonklotz abholen.
Das Wichtigste in Kürze
- Joya Marleen erhält drei Swiss Music Awards.
- Die 19-Jährige schrieb wenige Stunden vor der Veranstaltung noch eine Matura-Prüfung.
- Zian wurde als bester Newcomer ausgezeichnet.
Es war der Abend der St. Galler Sängerin Joya Marleen. An der 15. Swiss Music Award-Ausgabe war die 19-Jährige dreifach nominiert worden – später ging sie mit drei Awards nach Hause.
Am Morgen hatte sie noch Maturaprüfung, ein paar Stunden später hielt die St. Gallerin bereits ihren ersten Swiss Music Awards als Best Female Act in der Hand. In der zitternden Hand, wie sie gestand, als sie wenige Minuten nach Showbeginn ihre Dankesrede hielt.
Joya Marleen will nach Matura nun endlich Musik machen
Ab Sommer könne sie endlich Musik machen, sagte die Künstlerin strahlend. Wenig später setzte sie sich auch gegen Kings Elliot und Priya Ragu in der Kategorie SRF 3 Best Talent durch. «Ich freue mich so fest.»
Zum Schluss der Veranstaltung wurde sie dann auch noch ein drittes Mal auf die Bühne gerufen. Auch in der Kategorie Best Hit gewann Joya Marleen einen Pflasterstein.
«So crazy, mann», sagte sie ausser Atem. «Ich fühle mich enorm geehrt. Absolut krass, was da heute passiert ist.» Letzten Frühling war Joya Marleen mit ihrem Song «Nightmare» regelrecht durchgestartet, jetzt wurde sie für den Titel erneut beschenkt.
Swiss Music Awards: Zian als bester Newcomer ausgezeichnet
Mehr als je zuvor stand der SMA-Abend im Zeichen der Newcomerinnen und Newcomer. Der Basler Musiker Zian heimste den extra dafür bestimmten Award als Best Crushing Newcomer ein. Er war aber auch als Best Male Act nominiert. Für einen Künstler, der im Januar 2022 erst sein Debütalbum «Burden» veröffentlichte, ist dies eine Besonderheit.
Am Ende räumte in dieser Sparte dann aber doch ein alter Hase ab: der Luzerner Mundartmusiker Kunz, der zu diesem Zeitpunkt bereits eine Trophäe für das beste Album («Mai») gewonnen hatte. In beiden Kategorien ging er nicht zum ersten Mal als Sieger hervor. 2020 wurde er bereits für sein viertes Studioalbum «Förschi» prämiert, 2018 und 2020 wurde er zum besten männlichen Künstler gekürt.
Brandão Faber Hunger beste Gruppe
Als Beste Gruppe wurde das Trio Brandão Faber Hunger, bestehend aus Dino Brandão, Sophie Hunger und Faber, ausgezeichnet. Die drei waren zwar nicht anwesend, doch Dino Brandão bedankte sich via Videobotschaft für den Preis. Er fühle sich in der Schweizer Musikszene sehr gut aufgehoben, sagte er und lobte diese als «so divers».
Der Pflasterstein für den Best Act Romandie ging an die Sängerin und Produzentin Danitsa. Der von Künstlerinnen und Künstlerin bestimmte Artist Award an die Aargauer Band MNEVIS.
Einer, der an der Veranstaltung in der Zuger Bossard Arena schmerzlich vermisst wurde, war Endo Anaconda. Der verstorbene Frontmann der Berner Band Stiller Has wurde posthum mit dem Tribute Award ausgezeichnet. In der Halle wurden mehrere Video-Einspieler des Künstlers gezeigt: Er habe Musik gemacht, «damit sich die Menschen nicht noch kränker fühlen als sie eh schon sind». Die zentralen Themen in seinen Texten waren die Liebe und der Tod – «alles andere ist nicht interessant».