K.J. wurde im Februar getötet. Mutmasslicher Mörder ist ihr Ehemann. Eine Freundin der Ex-Miss-Schweiz-Finalistin spricht über den Mord.
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K.J. wurde wohl von ihrem Ehemann getötet. - Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • K.J. wurde im Februar mutmasslich von ihrem Ehemann getötet.
  • Ihr Vater fand die sterblichen Überreste der Ex-Miss-Schweiz-Finalistin.
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Der Femizid von Binningen BL macht international Schlagzeilen. Im Februar tötete M.R.* (41) seine Gattin K.J.* (†38) auf grausame Weise. Ermittlern zufolge hat der Berner seine Frau erwürgt.

K.J. gewann 2003 den Titel «Miss Nordwestschweiz». 2008 war sie im Finale der «Miss Schweiz». Danach machte sie als Laufsteg-Coach Karriere und arbeitete eng mit den Missen zusammen.

Nun kommen immer mehr grauenvolle Details zum Mord ans Licht. Die neusten Berichte sind nur schwer zu verarbeiten.

Gatte M.R. verstümmelte die Mutter seiner beiden Töchter und «pürierte» Teile von ihr in einem Mixer.

Vater machte grausigen Fund

Der Vater der ehemaligen Miss-Schweiz-Finalistin machte später einen grausamen Fund, so eine Freundin von K.J. zur britischen «Daily Mail».

Er fand die sterblichen Überreste seiner Tochter in einem Müllsack. Die beiden kleinen Kinder der Getöteten spielten derweil im Nebenzimmer.

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Auf dem Foto wirken Opfer und Täter wie eine Vorzeigefamilie.
K.J. und ihr Ehemann M.R.
M.R. und K.J. teilten idyllische Bilder auf Social Media.

Demnach hatten sich die Eltern von K.J. Sorgen um ihr Wohlergehen gemacht. Sie war spurlos verschwunden. Der Kindergarten ihrer Töchter rief bei den Grosseltern an und sagte ihnen, K.J. habe ihre Töchter nicht abgeholt.

Ihr Ehemann gab vor, von nichts zu wissen. Seine Frau würde «manchmal einfach weggehen», behauptete der mutmassliche Mörder.

Die Freundin: «Stundenlang tat er so, als wäre nichts passiert, plauderte mit ihrem Vater und machte für alle das Abendessen, bevor er die Kinder ins Bett brachte. Ihr Vater holte ihre Mutter ab und ging zurück ins Haus.»

Der Vater durchsuchte das Haus seiner Tochter und fand dann in einem Müllsack Beweise für den Mord. Er alarmierte die Polizei und sein Schwiegersohn wurde verhaftet.

«Tickende Zeitbombe»

Die Freundin, die aus Angst vor Rache anonym bleiben will, behauptet auch, Ehemann M.R. sei eine «tickende Zeitbombe» und dürfe nie wieder auf freiem Fuss sein. Er sei eine Gefahr für alle Bekannten und Verwandten – sogar für seine eigenen Töchter.

K.J. habe sich scheiden lassen wollen, erzählt sie weiter. «Er hat sie abwertend behandelt und wollte, dass sie verschwindet. Er ist ein kaltherziger Psychopath.»

Nadine Vinzens K.J.
Das 38-jährige Opfer des Tötungsdeliktes war einst selbst Miss-Finalistin. - Privat

Die Ex-Miss-Schweiz-Finalistin habe nie schlecht über ihren Ehemann sprechen wollen. Im Jahr vor dem Mord habe sie aber immer wie mehr ausgepackt. «Das hat mir gezeigt, wie schlimm es wirklich ist», so die Freundin. Offenbar wurde der Ehemann zuvor schon handgreiflich.

Sie und andere Bekannte der Getöteten würden sich bis heute Vorwürfe machen, dass sie nicht eingegriffen hatten.

Nadine Vinzens: «Wünschte, sie hätte Hilfe geholt»

Auch Ex-Miss-Schweiz Nadine Vinzens (41) war mit der Getöteten befreundet und hat den Täter kennengelernt.

Die neuen Details zur brutalen Tat machen sie «sprachlos», wie sie Nau.ch sagte. «Es ist so traurig. Ich wünschte, sie hätte viel früher Hilfe geholt», so die 41-Jährige.

nadine vinzens
Nadine Vinzens trauert um ihre Freundin. - Instagram / @nadinevinzensofficial

Über den Täter sagte sie: «Man sieht, wie man sich in Menschen täuschen kann. Es ist so unvorstellbar, dass ein Mensch so etwas Böses machen kann. So ein Mensch muss weggesperrt werden für immer und ewig. Er ist gefährlich. Man sieht es den Leuten leider nicht an, dass sie so sind.»

K.J. wurde im Frühling im engsten Kreis beerdigt. Nadine Vinzens war bei der Beisetzung nicht dabei, da sie im Ausland war. «Ich war in Gedanken aber bei ihr, habe Kerzli angezündet, für sie gebetet und habe viel geweint. Ich wünsche ihrer Familie ganz viel Kraft.»

Ehemann will aus Notwehr gehandelt haben

Der Täter will aus Notwehr gehandelt haben. Das Opfer habe ihn mit einem Messer angegriffen, behauptet er. Das medizinisch-forensische Gutachten spricht jedoch gegen seine Darstellung einer Notwehr.

Nach den Ermittlungen hat der mutmassliche Täter eine «auffällig hohe kriminelle Energie, Empathielosigkeit und Kaltblütigkeit nach der Tötung seiner Ehefrau» an den Tag gelegt und versucht, das Verbrechen zu vertuschen.

Aktenkundig ist auch, dass er schon vor dem Tötungsdelikt seine Frau gewürgt hat.

* Namen der Redaktion bekannt.

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