Schweizerische Literatur: Neuerscheinungen im April 2023

Keystone-SDA
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Bern,

Prosa, Spoken-Word, Essay oder Lyrik von Schweizer Autorinnen und Autoren sowie von Schreibenden, die in der Schweiz leben: Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA hat neue Werke ausgewählt, die im April für Gesprächsstoff sorgen werden.

Bücher
Bücher - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Hava Mina: «Für Seka».

Roman. Suhrkamp Verlag, 256 Seiten. (Erscheint am 3. April)

Das Debüt der 25-jährigen Autorin Mina Hava beschreibt die Suche nach einer Familie, die von Krieg und Vertreibung heimgesucht wird. Mit ein paar Briefen und Fotografien im Gepäck folgt die junge Protagonistin den Spuren von Vater, Mutter und Bruder auf ihrem Weg aus Bosnien in die Schweiz. Dabei stösst sie auf Verbindungen zum Gefangenenlager Omarska, wo die Grausamkeit der Vergangenheit längst unsichtbar ist, während die erlittenen Wunden weiterhin schmerzen.

Angelika Overath: «Unschärfen der Liebe». Roman. Luchterhand Verlag, 272 Seiten. (Erscheint am 12. April)

«Unschärfen der Liebe» ist der zweite Teil von Angelika Overaths Istanbul-Trilogie. Eine Reise quer durch den Balkan verändert die Beziehung von drei Menschen, die sich in wechselseitiger Liebe zugetan sind. Baran liebt seinen Partner Cla, spürt aber mehr und mehr auch Zuneigung zu dessen ehemaliger Partnerin Alva. Im Zug der Reise durch Gegenden, die Baran immer vertrauter vorkommen, verändern sich die Gewichte und münden in eine überraschende Wende.

Fabio Andina: «Davonkommen». Roman. Aus dem Italienischen von Andreas Löhrer. Rotpunktverlag, 200 Seiten. (Erscheint am 12. April)

In seinem erfolgreichen Buch «Tage mit Felice» erzählte Fabio Andina von einem Mann, der im Bergdorf seine Ruhe gefunden hat. Weit davon entfernt ist der Protagonist seines neuen Romans «Davonkommen». Getrieben von der Angst, nach einer Scheidung alles zu verlieren, allem voran seinen Sohn, zieht sich ein Mann ins Dorf zurück, um hier seine Unruhe mit Arbeit und Tabletten zu bändigen – bis er zur Besinnung kommt und seine Umgebung genauer wahrzunehmen beginnt.

Lukas Bärfuss: «Die Krume Brot». Roman. Rowohlt Verlag, 256 Seiten. (Erscheint am 18. April)

Lukas Bärfuss' neuer Roman «Die Krume Brot» führt die Leserin und den Leser in die unruhigen 1970er-Jahre zurück. Adelina, Tochter italienischer Einwanderer, kehrt mit ihrer Tochter Emma und einem Mann in die Heimat zurück. Als dieser Begleiter mit Emma verschwindet, begibt sich Adelina, von einem rätselhaften Streuner begleitet, auf die Suche und gerät dabei in eine Mailänder Kommune und in terroristische Kreise. «Die Krume Brot» erinnert an eine unruhige Epoche, geprägt von Bomben und Gewalt.

Lukas Gloor: «Timbuktu». Roman. Verlag die Brotsuppe, 168 Seiten. (Erscheint am 20. April)

Timbuktu liegt in der schweizerischen Provinz zwischen Tankstellen, Schnellstrassen und Bahngeleisen im Schatten eines AKW-Kühlturms. Lukas Gloors danach benannter Romanerstling erzählt von diesem so gesichtslosen wie anregenden Ort und von Max. Dieser durchstreift die versehrte Landschaft, träumt von New York und besucht seinen Grossvater. Lukas Gloor begleitet ihn mit einer Sprache, die das Märchenhafte mit absurdem Witz verbindet.

Sara Wegmann: «Sirma». Telegramme Verlag, 250 Seiten. (Erscheint am 27. April)

Mit «Sirma» legt die Autorin Sara Wegmann ein geografisch und kulturell weit ausgreifendes Debüt vor. Sirma stammt aus Pakistan, in der Schweiz soll sie eine «Sprachstörung» kurieren. Ihre Familie lebt verzettelt hier und dort in der Welt. Schliesslich versucht auch Sirma ihr Glück in Hongkong. Der Roman erzählt von der Sprachlosigkeit zwischen den Kulturen und vom Wert der Freundschaft in einer Welt, in der Migration und politische Willkür die Menschen umtreiben.

Weitere:

Melara Mvogdobo: «Von den fünf Schwestern, die auszogen, ihren Vater zu ermorden“. Edition 8, 176 Seiten. (Erscheint am 2. April)

Rolf Niederhauser: «Das Ende der blossen Vermutung». Neuausgabe. Edition essais agités, 280 Seiten. (Erscheint am 6. April)

Francesco Micieli: «Plus 1,5 Grad Celsius». Roman. Verlag die Brotsuppe, 96 Seiten. (Erscheint am 10. April)

Pius Strassmann: «erinnerungsleicht». Gedichte. Edition Bücherlese, 80 Seiten. (Erscheint am 15. April)

Cécile Ines Loos: «Hinter dem Mond». Neuausgabe. Atlantis Verlag, 240 Seiten. (Erscheint am 20. April)

Seraina Kobler: «Nachtschein. Ein Zürich-Krimi». Diogenes Verlag, 272 Seiten. (Erscheint am 26. April)

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