SP-Regierungsrätin Fehr rastet wegen abgeschleppten Velo aus
Das Wichtigste in Kürze
- Das Velo von Jacqueline Fehr wurde am Hauptbahnhof Winterthur ZH abgeschleppt.
- Das liess die SP-Regierungsrätin vor Wut kochen.
- Als Reaktion darauf stiess die Zürcher Justizministerin zwei Stadträtinnen vor den Kopf.
Ihr Velo wurde am Hauptbahnhof Winterthur ZH abgeschleppt – das liess SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr vor Wut kochen. Als Reaktion darauf stiess sie zwei Stadträtinnen vor den Kopf.
Wie gewohnt wollte Fehr am Abend des 25. Novembers mit ihrem Velo nach Hause fahren. Am Hauptbahnhof Winterthur angekommen, musste sie jedoch feststellen, dass ihr Velo abgeschleppt worden war.
Am Morgen hatte es sie «ein wenig ausserhalb der Markierungen» parkiert, wie die Zürcher Justizministerin zum «Landboten» sagte. Es habe in den Ständern keinen Platz mehr gehabt, da an der Rudolfstrasse Parkplätze wegen Bauarbeiten weggefallen seien. Sie habe also ausweichen müssen.
«Kann leidenschaftlich verärgert sein»
Ihr parkiertes Velo wurde jedoch am gleichen Tag von der Polizei eingesammelt. Bei der 56-Jährigen kochte daraufhin der Ärger hoch: «Wenn man um 23 Uhr nach Hause kommt und um sechs Uhr wieder los muss, und das Velo weg ist, dann kann man schon wütend werden. Und dass ich leidenschaftlich verärgert sein kann, gehört zu meinem Charakter.»
Es wäre schlauer gewesen, die Faust im Sack zu machen, sagte Fehr allerdings im Nachhinein. «Oder ich hätte meine Kritik konstruktiv einbringen können.» Stattdessen schrieb sie der Bauvorsteherin Christa Meier (SP) und Polizeivorsteherin Barbara Günthard (FDP) ein wütendes Mail. Sie habe ihren Ärger absichtlich auf höchster Ebene mitgeteilt und sich explizit als Privatperson beklagen wollen.
Da sie sich dabei aber im Ton vergriff, machte die Beschwerde bald im Stadtrat und darüber hinaus die Runde. «Nach zwei Tagen habe ich mich bei den beiden Stadträtinnen entschuldigt», sagte Fehr. Die beiden bestätigten, dass die Angelegenheit inzwischen geklärt und beigelegt wurde.
Der Regierungsrätin ist ihr Ausraster heute nicht mehr recht, doch sie sieht nun auch Positives darin. Sie habe wieder einmal gemerkt, wie es sich als Bürgerin anfühle, wenn die Behörden einen rügen. «In meiner Funktion ist es gut, diese Erfahrung zu machen.»