SRF-Franzen macht Russland-Doku von zu Hause aus
SRF berichtete kürzlich von einem Paar, das nach Russland auswandern will. Christof Franzen begleitete die beiden, reiste jedoch nicht mit nach Sibirien. Warum?
Das Wichtigste in Kürze
- Christof Franzen begleitete für SRF ein Paar, das nach Russland auswandern will.
- Der Ex-Russlandkorrespondent reiste für die Doku aber nicht mit nach Sibirien.
- Gegenüber Nau.ch erklärt er die Gründe dafür.
Sie wollen ihr Leben in der Schweiz hinter sich lassen und im Ausland einen Neuanfang wagen: Catia Lauber und Etienne Supersaxo sehen in Russland ihr künftiges Daheim – trotz Krieg.
SRF begleitete das Paar aus dem Berner Oberland auf seinem aussergewöhnlichen Weg vom Auswandern. Jedenfalls, so gut es ging.
Berner Paar will sich von Krieg nicht abschrecken lassen
«Wir haben diese Pläne schon lange, wir haben diesen Traum schon lange», erklärte Catia kürzlich gegenüber dem Sender. Von der politischen Lage wollen sie sich nicht abschrecken lassen.
Es habe in vielen anderen Ländern auch schon Krieg und Konflikte gegeben. Man wisse aber ja nicht, was in ein paar Jahren sein wird.
Doch obwohl Catia und Etienne nichts mit der Politik zu tun haben möchten, kommt sie ihnen dennoch in die Quere. Denn die Sache mit der Aufenthaltsbewilligung gestaltete sich schwieriger als gedacht. Die Prüfungen, die dafür abgelegt werden müssen, sind deutlich strenger geworden.
Aufenthaltsbewilligung mit Putin-Bedingungen
Allerdings: Kremlchef Putin bietet Bürgern aus dem Westen eine Alternative zu den Prüfungen an. Sie können ein Dokument mit folgendem Inhalt unterzeichnen: Dass sie die Schweiz verlassen, weil diese ihnen «destruktive, neoliberale Werte aufzwingt, die den traditionellen, geistigen und moralischen Werten Russlands widersprechen».
Etienne zeigte sich in der SRF-Doku diesbezüglich hin- und hergerissen. Dass da jetzt noch so ein politischer Punkt drin ist, sei doof, meinte er. Aber: «Ja, vielleicht muss ich diesen Kompromiss halt eingehen und der Schweiz ans Bein pinkeln.»
Ob der Berner Oberländer das Schreiben mittlerweile unterzeichnet hat, das weiss SRF-Journalist Christof Franzen (52) nicht. Der ehemalige Russlandkorrespondent begleitete Catia und Etienne bei ihrem Traum vom Auswandern. Allerdings nur in der Schweiz.
SRF: Darum reiste Christof Franzen nicht nach Russland
In der SRF-Doku fällt nämlich auf: Franzen reiste nicht mit nach Russland. Stattdessen war ein russischer Kameramann vor Ort. Während Catia und Etienne in Sibirien verweilten, tauschte sich der Journalist mit den beiden nur telefonisch aus.
Doch was ist der Grund dafür – machte man sich etwa Sorgen um seine Sicherheit? Nein, beteuert Christof Franzen auf Anfrage von Nau.ch. «Sicherheitsbedenken standen bei der Entscheidung nicht im Vordergrund», so der Walliser.
Der tatsächliche Grund sei: «Die Reisen von der Schweiz aus nach Sibirien sind inzwischen logistisch kompliziert und zeitlich und finanziell aufwendig.»
Auch bei den Dreharbeiten einer anderen Doku habe man es so gehandhabt, dass ein russischer Kameramann vor Ort gewisse Momente und Situationen allein filmte. «Dies aber jeweils in engem Kontakt und Austausch mit mir», erklärt Franzen weiter.
Das habe sich bewährt, vor allem auch, weil SRF in Russland über einen «hervorragenden Kameramann» verfüge.
Catia und Etienne kommen ihrem Traum näher
Für Catia Lauber und Etienne Supersaxo dürfte der Traum vom Auswandern derweil in Erfüllung gehen. Auf dem Youtube-Kanal «Baikal-Träumer» teilt das Paar weiterhin seine Erlebnisse.
Zudem heisst es dort: «Im Sommer 2025 wandern wir nach Russland aus und bauen unser Haus in der Nähe des Baikalsees.»