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SRF: Kritik nach Beiträgen zu trans Jugendlichen!

Lina Schlup
Lina Schlup

Zürich,

Das Transgender Network Switzerland hat gegen Beiträge von SRF eine Beanstandung eingereicht. Es sei «äusserst problematisch» berichtet worden, so das Netzwerk.

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Cédric fühlte sich von seinem Arzt unter Druck gesetzt. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • SRF hat die Behandlung von trans Jugendlichen kritisch beleuchtet.
  • Das Transgender Network Schweiz hat nun eine Beanstandung eingereicht.
  • Der Sender nimmt nun Stellung.

In der Doku-Reihe «Impact Investigativ» berichtete SRF Mitte Januar über die Behandlung von trans Jugendlichen und Kindern. Der Beitrag würde «Angst schüren», findet das Transgender Network Schweiz.

Das Netzwerk hat nun bei der Ombudsstelle eine Beanstandung gegen diesen und zwei weitere Beiträge des SRF eingereicht.

SRF betont zu Beginn des Beitrages nicht infrage stellen zu wollen, ob es transgender gibt oder nicht. «Doch was, wenn der Prozess zur Geschlechtsangleichung zu schnell eingeleitet wird – gerade bei Jugendlichen?», so der Beschrieb der Recherche.

Haben Sie eine trans Person in Ihrem Umfeld?

«Impact Investigativ» sprach mit drei trans Personen über ihre Erfahrung mit der Geschlechtsangleichung. Zwei davon bereuen ihre Transition heute und kritisieren das System. Man habe viel zu schnell mit einer geschlechtsangleichenden Therapie begonnen.

Besorgte Eltern von trans Jugendlichen erhoben im Beitrag anonym Vorwürfe gegenüber der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJPP).

Trans-Beiträge von SRF «äussert problematisch»

Die Beiträge zum Thema seien «äusserst problematisch», so das Transgender Network Schweiz.

So reagierte SRF in der Sendung auf Beschwerden von Eltern an die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. Das Transgender Network betont jedoch, dass hinter diesen Beschwerden nicht nur besorgte Eltern und Jugendliche stehen. Vielmehr handelt es sich um eine politisch aktive Organisation, welche das Ziel verfolgt, Behandlungen von trans Jugendlichen zu diskreditieren.

Der Vorwurf: Der Sender habe sich für die Kampagne einer transfeindlichen Organisation einspannen lassen.

Die Berichte würden die «Ängste und Verunsicherungen» der Eltern von trans Kindern und Jugendlichen noch verstärken, statt zu helfen.

Zudem seien Studienresultate «verzerrt bis falsch» dargestellt worden.

Die beanstandeten Berichte wurden am 17. Januar in den Formaten «Schweiz Aktuell» und «Rundschau» ausgestrahlt sowie online veröffentlicht. Der Online-Beitrag wird von Transgender Netzwerk als «tendenziös» bezeichnet. Auch Fachleute hatten Kritik an der Darstellung des Senders geäussert.

SRF nimmt zur Kritik Stellung

Gegenüber Nau.ch hat SRF zu den Vorwürfen Stellung bezogen. «Die Beiträge basieren auf den Publizistischen Leitlinien von SRF und sind nach der Auffassung der Redaktion differenziert und sachgerecht.»

Und weiter: «Aktuell wird der Diskurs über das erwähnte Thema öffentlich kontrovers geführt. Dies wurde mit Einbezug verschiedener Perspektiven und Geschichten in der Berichterstattung abgebildet. Auch ein Experte, selber ein trans Mann, kam zu Wort.»

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Raphael (16, rechts) steckt mitten in der Transition: Die Stimme ist tiefer, die Gesichtsbehaarung nimmt zu. Er ist glücklich mit der Therapie. - SRF

Das Thema sei breit beleuchtet worden, etwa auch mit einer erfolgreichen Transition eines Jugendlichen. Die Beiträge hätten zudem die Wichtigkeit von schneller Hilfestellung für Betroffene betont.

«Weiter ging es um Fälle, die das Tempo und die Sorgfalt der Abklärungen und Behandlungen kritisierten. Dies aufgrund einer breit abgestützten Recherche bei betroffenen Eltern und Jugendlichen.»

Betroffene hätten darin konkrete Kritik gegenüber der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie KJPP erhoben. Deren Chefärztin und Leiterin der Sprechstunde für Geschlechtsidentität, Dagmar Pauli, habe ausführlich die Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten. Es sei in den Beiträgen auch klargestellt worden, dass viele Familien zufrieden waren mit der Begleitung durch Dagmar Pauli.

Das SRF schliesst die Stellungnahme ab: «Die Studienresultate wurden in den Kontext eingebettet und korrekt dargestellt.»

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